Mit künstlerischer Forschung, bzw. artistic research, wird seit den 2000er Jahren eine Strömung der zeitgenössischen Kunst bezeichnet, bei der die künstlerische Praxis als Form der Wissensproduktion im Vordergrund steht. Dabei nähert sich die Kunst zum einen der Wissenschaft und integriert wissenschaftliche Methoden in ihre künstlerische Praxis. Zum anderen unterläuft die künstlerische Forschung gezielt Konventionen wissenschaftlicher Prozesse, da sie wissenschaftliches Arbeiten nicht einfach emuliert, sondern den Anspruch stellt ein eigenes Wissen zu generieren. So rücken mit der künstlerischen Forschung Fragen nach der Falsifizierbarkeit, den objektiven Evidenzkriterien und positivistischen Standards ebenso in den Fokus, wie der Umstand, dass Erkenntnisprozesse medial und materiell gebunden sind.
Das Seminar konzentriert sich auf die Debatte um die künstlerische Forschung seit den 2000er Jahren bis heute und nimmt Arbeiten zeitgenössischer Künstler*innen in den Blick. Dabei fragen wir u.a. nach der Spezifik künstlerischer Forschungspraxis, den politischen und epistemischen Potenzialen von Kunst sowie danach, inwiefern künstlerische Forschung ein „Gegenwissen" produziert.
Im Seminar werden wir sowohl theoretische Texte über künstlerische Forschung lesen als auch die praktische Umsetzung anhand exemplarischer Arbeiten zeitgenössischer Künstler*innen diskutieren. Wir fragen, inwiefern Theorie und Praxis im Feld der künstlerischen Forschung generell ineinandergreifen und werden unsere Auseinandersetzung mit der künstlerischen Forschung außerdem dazu nutzen, unsere eigenen Methoden, die Praxis und Theorie der Bild- und Kunstgeschichte, zu reflektieren.
• Elke Bippus (Hg.), Kunst des Forschens: Praxis eines ästhetischen Denkens, Zürich 2009
• Texte zur Kunst: Artistic Research, Heft 82, Juni 2011, hrsg. v. Sven Beckstette, Tom Holert, Jenni Tischler
• Sibylle Peters (Hg.), Das Forschen aller. Artistic Research als Wissensproduktion zwischen Kunst, Wissenschaft und Gesellschaft, Bielefeld 2014
• Hermann Parzinger, Stefan Aue, Günter Stock (Hg.), ArteFakte: Wissen ist Kunst. Kunst ist Wissen. Reflexionen und Praktiken wissenschaftlich-künstlerischer Begegnungen, Bielefeld 2014
• Kathrin Busch, Christina Dörfling, Kathrin Peters, Ildikó Szántó (Hg.), Wessen Wissen? Materialität und Situiertheit in den Künsten, Paderborn 2018
• Silvia Henke, Dieter Mersch, Nicolaj van der Meulen, Thomas Strässle, Jörg Wiesel (Hg.), Manifesto of Artistic Research, A Defense Against Its Advocates, Zürich 2020
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum | |
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einmalig | Fr | 12-14 | ONLINE | 15.10.2021 | |
wöchentlich | Fr | 10-17 | ONLINE | 12.11.2021 | |
wöchentlich | Fr | 10-17 | ONLINE | 10.12.2021 | |
wöchentlich | Fr | 10-17 | ONLINE | 14.01.2022 |
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Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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22-BKG-MTM Modul Theorien und Methoden der Bild- und Kunstgeschichte | Übung zu Methoden der Bild- und Kunstgeschichte | Studienleistung
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Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
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