"Nun sag, wie hast du’s mit der Religion?" fragt Margarete (Gretchen) ihr Gegenüber, Heinrich Faust, in Goethes gleichnamiger Tragödie. Fausts Reaktion, die im Folgenden zwischen "Laß das, mein Kind!" und einer Tirade über die Unzumutbarkeit der Gretchenfrage changiert, deutet bereits an, wie tückisch vermeintlich offene Bekenntnisfragen sein können.
Angesichts dessen kann es kaum verwundern, dass die Erhebung empirischer Daten zu Religion und Religiosität, obgleich inzwischen fester Bestandteil des (sozial-)wissenschaftlichen Repertoires und der medialen Berichterstattung zum Thema Religion, auch heute noch in kritischer Weise vom jeweiligen Fragenkatalog abhängt. Welchen Unterschied macht die Wortwahl, wenn etwa nach Religiosität oder Weltanschauung, Spiritualität oder Glauben gefragt wird? Was zeigen Informationen zu Gottesdienstbesuch, Gebetspraxis oder Gemeindezugehörigkeit eigentlich an? Unter welchen Umständen kann es sinnvoll sein, subjektive Religiosität auf einer numerischen Skala abzutragen – und was bedeutet die damit einhergehende Abstraktion für die Interpretation der Ergebnisse? Welche Rolle spielt das spezifische Erkenntnisinteresse der Untersuchung beim Design des adäquaten Fragenkatalogs?
Gegenstand dieses Seminars ist also die kritische Reflexion von Fragen und Fragemodi zu Religion und Religiosität in empirischen Untersuchungen – sei es in Vertiefungsstudien, deren Kernthema spezifische Aspekte religiöser Praxis sind, sei es im Rahmen von Erhebungen, in denen Religion nur als ergänzender demografischer Faktor fungieren soll. Das primäre Lernziel ist eine höhere Kompetenz in der Rezeption medialer Daten und wissenschaftlicher Quellen zum Themenkomplex Religion. Die Veranstaltung hat Werkstattcharakter, und es sollen zudem praktische Kompetenzen vermittelt werden, die den Studierenden helfen, eigene Studien zu planen und durchzuführen, zum Beispiel im Rahmen ihrer Abschlussarbeit. Besondere Vorkenntnisse in sozialwissenschaftlicher Methodologie sind nicht erforderlich.
Die Vorstellung der Seminarliteratur erfolgt in der konstitutiven Sitzung.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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25-FS-EM Einführungsmodul | E2: Einführende Veranstaltung aus den Fakultäten | Studieninformation | |
E3: Einführende Veranstaltung aus den Fakultäten | Studieninformation | ||
25-FS-GM Grundlagenmodul | E2: Einführende Veranstaltung aus den Fakultäten | Studieninformation | |
E3: Einführende Veranstaltung aus den Fakultäten | Studieninformation | ||
36-PM2 Andere Religionen und Weltanschauungen | Seminar 1 | Studieninformation | |
Seminar 2 | Studieninformation | ||
36-PM3 Religion als gesellschaftliches Phänomen | Seminar 1 | Studieninformation | |
Seminar 2 | Studieninformation | ||
36-PM4 Subjektive Religion | Seminar 1 | Studieninformation | |
Seminar 2 | Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Frauenstudien | (Einschreibung bis SoSe 2015) | ||||||
Studieren ab 50 |
Zu dieser Veranstaltung existiert ein Lernraum im E-Learning System. Lehrende können dort Materialien zu dieser Lehrveranstaltung bereitstellen: