300134 Professionssoziologie (30-M4,-M9,-M22,-M31:Vertiefendes Theorieseminar) (S) (SoSe 2020)

Inhalt, Kommentar

Aktuelle Hinweise zum Ablauf des Seminars ohne Präsenszveranstaltungen finden Sie im Lernraum.

Die Seminare des Moduls „Soziologische Theorie“ sollen dazu dienen, einzelne Bereiche der soziologischen Theorielandschaft genauer zu erkunden und ausgewählte soziologische ‚Ansätze‘ – etwa Konflikttheorie, Strukturfunktionalismus oder Systemtheorie – an einem speziellen Gegenstand miteinander in ein Gespräch zu bringen. Unser Seminar verfolgt dieses Ziel in Hinblick auf die soziologische Thematisierung von Professionen als einer besonderen Gruppe von Berufen.

Als klassische Professionen gelten Ärzte, Juristen und Geistliche; in der späteren Debatte wurden zahlreiche weitere Berufe wie Sozialarbeiter, Lehrer, Psychotherapeut, Organisationsberater, Polizist, Ingenieur oder Architekt professionstheoretisch betrachtet. In einer vielfältigen und theoretisch anspruchsvollen Diskussion haben u.a. Talcott Parsons, Everett C. Hughes, Ulrich Oevermann, Randall Collins, Andrew Abbott, Niklas Luhmann oder Rudolf Stichweh sehr unterschiedliche Vorschläge zum Verständnis dieser Berufsgruppen vorgelegt. Als zentrale Merkmale von ‚Professionen‘ werden dabei typisch genannt: die akademische Ausbildung der Professionellen; ihre Arbeit an als gesellschaftlich besonders bedeutsam eingeschätzten Problemlagen (von Personen); der Fallbezug ihrer Arbeit; die Unsicherheit der Handlungsgrundlagen professioneller Arbeit ("Technologiedefizit"); die soziale Schließung professioneller Berufsgruppen und ihre damit zusammenhängende relativ große Autonomie auch in Hinblick auf die Frage, was ein professioneller Fehler ist; die Unterdrückung von Konkurrenz innerhalb der Berufsgruppe. Diese Liste ließe sich vorsetzen – sie zu begreifen und auf ihren Zusammenhang zu befragen, ist eine zentrale Absicht unseres Seminars.

Teilnahmevoraussetzungen, notwendige Vorkenntnisse

Inhalt der Seminarsitzungen ist die Diskussion langer, oft anspruchsvoller und teilweise englischsprachiger soziologischer Texte. Sie werden von dem Seminar nur dann profitieren und nur dann am Ende der Vorlesungszeit eine Hausarbeit schreiben können, wenn Sie Zeit und Lust dazu haben, diese Texte zur Vorbereitung auf die Sitzungen gründlich zu lesen. Von Vorteil sind auch Kenntnisse soziologischer Theorien, wie sie in den Veranstaltungen des ersten und zweiten Semesters vermittelt werden.

Literaturangaben

Für einen ersten Überblick und als Grundlage Ihrer Entscheidung, ob Sie sich für Professionssoziologie interessieren, etwa:

  • Pfadenhauer, Michaela/Sander, Tobias (2010): Professionssoziologie. In: Georg Kneer/Markus Schroer (Hg.): Handbuch Spezielle Soziologien. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften / GWV Fachverlage GmbH Wiesbaden, S. 361–378.
  • Schützeichel, Rainer (2007): Laien, Experten, Professionen. In: Rainer Schützeichel (Hg.): Handbuch Wissenssoziologie und Wissensforschung. Konstanz: UVK-Verl.-Ges, S. 546–578., zu theoretischen Ansätzen insbesondere S. 554-560.
  • Voß, Günter G./Hagen, Alma Demszky von der (2010): Beruf und Profession. In: G. Günter Voß/Günther Wachtler/Fritz Böhle (Hg.): Handbuch Arbeitssoziologie. Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss, S. 751–904 (zu Professionen insbesondere S. 762-765 und 773-775).

Auswahl aus dem vorläufigen Seminarprogramm (Textvorschläge können Sie gerne vor Semesterbeginn per Mail oder in der ersten Sitzung mündlich einbringen)

  • Parsons, Talcott (1939): The Professions and Social Structure. In: Social Forces, Jg. 17, S. 457–467.
  • Hughes, Everett Cherrington ([1951]1971): Mistakes At Work. In: Selected Papers. Chicago: Aldine, S. 316–325.
  • Luhmann, N., o.J.: Professionelle Arbeit. Manuskript Nachlass Niklas Luhmann. Bielefeld.
  • Oevermann, Ulrich (1996): Theoretische Skizze einer revidierten Theorie professionalisierten Handelns. In: Arno Combe/Werner Helsper (Hg.): Pädagogische Professionalität. Untersuchungen zum Typus pädagogischen Handelns. Frankfurt am Main: Suhrkamp, S. 70–182.
  • Stichweh, Rudolf (2008): Professionen in einer funktional differenzierten Gesellschaft. In: Irmhild Saake/Werner Vogd (Hg.): Moderne Mythen der Medizin. Studien zur organisierten Krankenbehandlung. Wiesbaden: VS.

Lehrende

Termine ( Kalendersicht )

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Fachzuordnungen

Modul Veranstaltung Leistungen  
30-M22 Fachmodul Soziologische Theorie/ Geschichte der Soziologie I 1. Vertiefendes Theorieseminar Studienleistung
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2. Vertiefendes Theorieseminar Studienleistung
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- benotete Prüfungsleistung Studieninformation
30-M31 Fachmodul Soziologische Theorie/ Geschichte der Soziologie II (erweitert) Vertiefendes Theorieseminar 1 Studienleistung
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Vertiefendes Theorieseminar 2 Studienleistung
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- benotete Prüfungsleistung Studieninformation
30-M4_ver1 Soziologische Theorie I Vertiefendes Theorieseminar Studienleistung
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- benotete Prüfungsleistung Studieninformation
30-M9 Soziologische Theorie II (Vertiefung) Vertiefungsseminar zur soziologischen Theorie I Studienleistung
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Vertiefungsseminar zur soziologischen Theorie II Studienleistung
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- benotete Prüfungsleistung Studieninformation

Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.


Studienleistung: Bearbeitung von mindestens sechs der wöchentlich per Rundmail verschickten Arbeitsaufträgen.

Prüfungsleistung: Hausarbeit zu einer im Laufe der Vorlesungszeit eigenständig entwickelten Fragestellung mit klarem Bezug zum Seminarprogramm.

Lernraum (E-Learning)

Zu dieser Veranstaltung existiert ein Lernraum im E-Learning System. Lehrende können dort Materialien zu dieser Lehrveranstaltung bereitstellen:

registrierte Anzahl: 22
Dies ist die Anzahl der Studierenden, die die Veranstaltung im Stundenplan gespeichert haben. In Klammern die Anzahl der über Gastaccounts angemeldeten Benutzer*innen.
Adresse:
SS2020_300134@ekvv.uni-bielefeld.de
Lehrende, ihre Sekretariate sowie für die Pflege der Veranstaltungsdaten zuständige Personen können über diese Adresse E-Mails an die Veranstaltungsteilnehmer*innen verschicken. WICHTIG: Sie müssen verschickte E-Mails jeweils freischalten. Warten Sie die Freischaltungs-E-Mail ab und folgen Sie den darin enthaltenen Hinweisen.
Falls die Belegnummer mehrfach im Semester verwendet wird können Sie die folgende alternative Verteileradresse nutzen, um die Teilnehmer*innen genau dieser Veranstaltung zu erreichen: VST_185749030@ekvv.uni-bielefeld.de
Reichweite:
14 Studierende direkt per E-Mail erreichbar
Hinweise:
Weitere Hinweise zu den E-Mailverteilern
Letzte Änderung Grunddaten/Lehrende:
Mittwoch, 15. Januar 2020 
Letzte Änderung Zeiten:
Donnerstag, 20. Februar 2020 
Letzte Änderung Räume:
Donnerstag, 20. Februar 2020 
Art(en) / SWS
S / 2
Einrichtung
Fakultät für Soziologie
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185749030