301131 Hochschule und Gesellschaft (30-M29) (S) (SoSe 2024)

Auffällig ist, dass viele Studierende, aber auch Lehrende, wenig über die Organisation wissen, in der sie die meiste Zeit des Tages verbringen. Dieses Seminar soll den Studierenden die Universität als Gegenstand soziologischer Überlegungen und Reflexion erschließen. Ausgangspunkt ist dabei, dass der Hochschule eine besondere Funktion bei der Innovation und Wettbewerbsfähigkeit moderner Gesellschaften zugeschrieben wird. Gleichzeitig hält man an ihrer traditionellen Funktion der „Bildung des gesamten Menschen“ fest. Um nun diesen z.T. sich widersprechenden Erwartungen gerecht zu werden, wird das deutsche Hochschulsystem seit 60 Jahren dauern reformiert. Zwei wichtige Schritte lassen sich unterscheiden: In den 1960er beginnt die Reform mit Demokratisierung und Erleichterungen des Zugangs zur Universität Seit den 1990er Jahren wird das Universitätsmanagement hierarchischer und effizienter gestaltet; es wird die Lehre auf ein konsekutives Studienmodell umgestellt (BA-MA-PhD); die Forschungsförderung wird konzentriert und die Universitäten werden durch Leistungsmessungen transparent.

In diesem Seminar steht die soziologische Literatur zu diesen Reformprozesses im Vordergrund, womit auch die Struktur des Seminars weitgehend vorgegeben ist. Es folgt der historischen Entwicklung der Reform und beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit der Organisation der Universität, beleuchtet aber auch die Hochschulpolitik.