300180 Einführung in Konzepte der Inter- und Transdisziplinarität (S) (WiSe 2007/2008)

Die Frauen- und Geschlechterforschung formulierte seit Beginn ihrer Institutionalisierung einen inter- und später zudem einen transdisziplinären Anspruch. Im Sinne der Interdisziplinarität sollten Lehr- und Forschungsgegenstände, Forschungsprobleme sowie die Forschungsmethoden über Disziplinengrenzen hinweg definiert werden. Die internationale Frauenuniversität ¿Technik und Kultur¿ auf der EXPO im Jahre 2000 orientierte sich am Konzept der Transdisziplinarität: Die Wissensproduktion und -vermittlung sollte hier nicht mehr entlang der üblichen Disziplinengrenzen, sondern entlang von sechs gesellschaftlichen Praxisbereichen, wie Wasser und Migration erfolgen Die Debatte zur Inter- und Transdisziplinarität erfährt gegenwärtig durch Diskussionen zur ¿Wissensgesellschaft¿ neuen Auftrieb, in denen ein wachsender Stellenwert von Inter- und Transdisziplinarität prognostiziert wird. Im Seminar wird in Konzepte zur Diszipinarität, Inter- und Transdisziplinarität eingeführt.

Literatur:

Knapp, Gudrun-Axeli/ Landweer, Hilge (1995): "Interdisziplinarität in der Frauenforschung: Ein Dialog", in: L'Homme 2, S. 6-38.

Riegraf, Birgit/ Zimmermann, Karin (2005): Der Wandel der Wissensordnung in der Wissensgesellschaft und die Kategorie "Geschlecht", in: Funder, Maria/ Dörhofer, Steffen/ rauch, Christian (Hg): Jenseits der Geschlechterdifferenz? Geschlechterverhältnisse in der Informations- und Wissensgesellschaft, München und Mehring

Kahlert, Heike, u.a. (Hg): (2005): Quer denken - Strukturen verändern. Gender Studies zwischen den Disziplinen, Wiesbaden

Jürgen Mittelstraß, Interdisziplinarität oder Transdisziplinarität?, in: ders., Die Häuser des Wissens. Wissenschaftstheoretische Studien, Frankfurt/M. 1998, S. 29-48

Weingart, Peter (2001): Die Stunde der Wahrheit? Zum Verhältnis von Wissenschaft zu Politik, Wirtschaft und Medien in der Wissensgesellschaft, Weilerswist