220101 Historische Anthropologie des fotografischen Bildes (V) (WiSe 2018/2019)

Inhalt, Kommentar

Der kunsthistorische Diskurs ist seit den siebziger Jahren darum bemüht, der Fotografie einen festen Ort im Bezugsfeld der bildenden Künste zuzuweisen. Mit diesem Bemühen einher geht das Erstarken einer „strukturalistische“ Perspektive, die darauf zielt, eine realistische „Ontologie des fotografischen Bildes“ zugunsten eines Systems intermedialer Bezüge bzw. diachroner und synchroner Verweise innerhalb der bildenden Künste auszuklammern. Im Gegensatz dazu steht die Tradition der „realistischen“ Auffassung der Fotografie, die nach wie vor von Begriffen wie Spur, Abdruck oder Index ausgeht. Die Vorlesung unternimmt es, diese ältere, bis auf Henry Fox Talbot zurückgehende „realistische“ Tradition in den Kontext kultur- und medienwissenschaftlicher Forschungen einzubetten, um auf diese Weise herauszuarbeiten, wie das technische Medium Fotografie kulturelle Praktiken beerbt, in deren Zentrum die Figuration menschlicher Existenzweisen steht.
Nun schien nichts der Fotografie in ihrer Frühzeit weniger in die Wiege gelegt zu sein als dass sie dem Menschen dazu dienen könne, sich ein Bild vom Menschen zu machen (frühe Aufnahmen urbaner Plätze zeigen diese menschenleer). Eine genauere Betrachtung zeigt jedoch, dass das fotografische Bild das Anthropologische weniger ausschließt, als dass es dieses von seinen Grenzen und Rändern her bestimmt. Von der Totenmaske, der Wachsfigur, über rassekundliche Klassifikations- und polizeiliche Identifikationstechniken, Vorbildfunktionen von Fotos bis hin zur bis hin zur Registratur sozialer Milieus reichen die kultur- und mediengeschichtlichen Praktiken, die sich ins Feld des Fotografischen einschreiben und die den Raum möglicher Existenzweisen des Menschen aufspannen und historisch immer wieder neu definieren. Wie sich diese Diskurse und Techniken in die Fotografie als künstlerische Praxis fortschreiben, wie sie von dieser reflektiert, ver- und umgearbeitet werden, davon handelt diese Vorlesung.

Lehrende

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Fachzuordnungen

Modul Veranstaltung Leistungen  
22-3.2 Hauptmodul Moderne
3.2.6
Historische Orientierung Studieninformation
22-4.3 Mastermodul Geschichtswissenschaft: Moderne
4.3.6
Historische Kontextualisierung Moderne Studieninformation
22-BKG-GM2 Grundmodul Bild- und Kunstgeschichte II Bild- und kunsthistorische Orientierung Studienleistung
Studieninformation
22-BKG-HM Hauptmodul Bild- und Kunstgeschichte der Moderne Bild- und kunsthistorische Orientierung Studieninformation
22-M-4.3 Mastermodul Moderne
4.3.6
Historische Kontextualisierung Studienleistung
Studieninformation
22-M-4.4.12 Profilmodul "Historische Bildwissenschaft"
4.3.6
Historische Kontextualisierung Studienleistung
Studieninformation
22-M-4.5 Forschungsmodul
4.3.6
Historische Kontextualisierung Studieninformation
22-M-4.5.14 Forschungsmodul "Kultur/Geschichte: Politik - Bild - Kunst" Historische Kontextualisierung Studienleistung
Studieninformation

Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.

Studiengang/-angebot Gültigkeit Variante Untergliederung Status Sem. LP  
Studieren ab 50    

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Adresse:
WS2018_220101@ekvv.uni-bielefeld.de
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Reichweite:
48 Studierende direkt per E-Mail erreichbar
Hinweise:
Weitere Hinweise zu den E-Mailverteilern
Letzte Änderung Grunddaten/Lehrende:
Mittwoch, 6. Juni 2018 
Letzte Änderung Zeiten:
Donnerstag, 19. Juli 2018 
Letzte Änderung Räume:
Donnerstag, 19. Juli 2018 
Art(en) / SWS
V / 2
Einrichtung
Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie / Abteilung Geschichtswissenschaft
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