Was sind „Online-Interviews“? Zunächst mag es einleuchten, dass man „analoge“ Interviews auf „digitale“ Situationen übertragen kann, indem man die gleichen Interviews eben „einfach“ per Skype, Zoom, Jitsi o.a. führt. Doch wie verändert sich die Gesprächssituation, wenn Interviews per Videoübertragung durchgeführt werden? Welche Auswirkungen hat dies z.B. darauf, was und wie geantwortet wird? Digitale Medien bieten darüber hinaus jedoch auch noch ganz andere Möglichkeiten: Interviews könnten auch per E-Mail, über Kurznachrichten, Sprachnachrichten, in Internetforen o.a. durchgeführt werden. Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede ergeben sich zwischen Interviews, die z.B. per Whatsapp-Sprachnachrichten oder per Chat generiert wurden?
Im Seminar werden wir solchen und ähnlichen Fragen nachgehen, indem wir verschiedene digitale Interviewformen in die Praxis umsetzen und miteinander vergleichen. Dabei beschäftigen wir uns auch mit Fragen der Transkription, des Datenschutzes u.a. Aspekten.
Die Teilnehmer*innen des Seminars können eigene Themen wählen und so Interviews führen zu eigenen Interessenschwerpunkten. Um eine gemeinsame Schnittmenge zu sichern, gibt es allerdings einen gemeinsamen allgemeinen Rahmen für Interviews: Wir realisieren Interviews zum Thema „Macht“, „Herrschaft“ u.a.
Die Teilnehmer*innen des Seminars können zu Beginn zwischen drei Aufgabenszenarien wählen:
(1) Eine Gruppe kann (alleine oder in Teilgruppen) selbst digitale Interviewformen entwickeln und praktisch erproben.
(2) Eine zweite Gruppe beschäftigt sich (alleine oder in Gruppen) mit der methodischen Debatte um den Einsatz von digitalen Interviews und geht in Analysen den Besonderheiten digitaler Interviews nach.
(3) Eine dritte Gruppe verfolgt (alleine oder in Gruppen) im Rahmen eines kleinen machtsoziologischen Forschungsprojekts eine vorgegebene Fragestellung.
Die Studienleistung besteht aus den Bearbeitungen der Aufgaben und zwei kleinen Präsentationen während der Vorlesungszeit, in denen die Zwischenstände aus den jeweiligen Aufgabenschwerpunkten vorgestellt werden. Im Anschluss an das Seminar kann eine Prüfungsleistung erbracht werden, in der die Arbeiten einer anderen Gruppen aufgegriffen werden: Diejenigen, die selbst Interviews entwickelt und durchgeführt haben, beschäftigen sich mit der methodischen Kritik ihrer eigenen Vorgehensweise; diejenigen, die mit der Methodendebatte um den Einsatz von digitalen Interviews beschäftigt waren, entwickeln selbst digitale Interviews usw.
Die Termine für Präsenzsitzungen vor Ort gelten vorbehaltlich der Raumzuweisung und den weiteren Regelungen der Universität Bielefeld hinsichtlich des Lehr- und Prüfungsbetriebs im Sommersemesters 2022.
Der erfolgreiche Abschluss von Modul 30-M2: Methoden der empirischen Sozialforschung (Grundlagen) ist notwendige Voraussetzung zur Teilnahme der Veranstaltung!!!
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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30-M10 Vertiefung Methoden II | Vertiefung Methoden | Studienleistung
benotete Prüfungsleistung |
Studieninformation |
30-M5 Vertiefung Methoden I | Vertiefung Methoden | Studienleistung
benotete Prüfungsleistung |
Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Zu dieser Veranstaltung existiert ein Lernraum im E-Learning System. Lehrende können dort Materialien zu dieser Lehrveranstaltung bereitstellen: