220031 Historisches Wissen verkaufen? Aktuelle Strategien der Geschichtsvermittlung außerhalb von Schule und Hochschule (ÜG) (WiSe 2014/2015)

Inhalt, Kommentar

In der Öffentlichkeit wird Geschichte und historisches Wissen in aller Regel anders vermittelt als an Universitäten und allgemeinbildenden Schulen. Die Unterschiede in den Strategien sind nicht selten enorm. Dabei lässt sich kaum von der Hand weisen, dass viele Beteiligte die jeweils spezifische Form des „Geschichtsunterrichts“ ihrer Kontrahenten nicht besonders schätzen. Nach wie vor gehören zu den großen Bedenkenträgern die Vertreter von Lehre und Forschung an den Hochschulen. So steht beispielsweise ihre Ablehnung einiger allzu populärwissenschaftlich unterfütterter TV-Serien im krassen Missverhältnis zu den Verkaufserfolgen dieser Produktionen.
Tatsächlich ist Geschichte, wie auch immer aufbereitet, seit Jahren eine mehr oder weniger solide Einnahmequelle für Roman-, Krimi- und Sachbuchautoren, für Buch- und Zeitschriftenverlage, das Fernsehen, für den Film, das Eventmanagement und die Beiträger des Internets. Für nicht wenige von ihnen gilt als Leitsatz: Unterhaltung bieten, keine Langeweile verbreiten! Auch wenn dabei dieses oder jenes Detail als „nicht so wichtig“ unter den Tisch fällt. Zahlreiche Museen und Gedenkstätten spielen dabei eine Sonderrolle. Sie sind meist mit öffentlichen Geldern und einer Art „Lehrauftrag“ ausgestattet, der für „Info-“ oder „Histotainment“ nur wenig Raum lässt und dieses als unseriös ablehnt.
Überraschend gelassen reagieren die Adressaten der genannten Kritik. Die meisten wollen und müssen Geld verdienen, weil Geschichtsvermittlung außerhalb von Hochschule und Schule mit ihren ganz eigenen Anforderungen zu ihrem Beruf geworden ist.
Dabei könnten beide Seiten sehr viel mehr voneinander lernen, als sie glauben. Ziel der Übung/des Seminars könnte die Erarbeitung eines Leitfadens sein, wie im außerschulischen Bereich Geschichte unter Zuhilfenahme aller verfügbaren Angebote spannend, vielleicht sogar ein wenig spektakulär, trotzdem aber durchaus seriös vermittelbar wäre.
Die Veranstaltung wird sich mit einigen guten, mittelmäßigen und auch schlechten Hervorbringungen der aktuellen Geschichtskultur befassen, sie analysieren und versuchen, sowohl ihren Tauglichkeitsgrad als Vermittler von Wissen als auch ihre unterhaltenden Elemente möglichst vorurteilslos einzustufen und zu bewerten.

Literaturangaben

Barricelli, Michele/Hornig, Julia (Hrsg.): Aufklärung, Bildung, „Histotainment“? Zeitgeschichte in Unterricht und Gesellschaft heute, Frankfurt am Main 2008.

Bösch, Frank/Goschler, Constantin (Hrsg.): Public History. Öffentliche Darstellungen des Nationalsozialismus jenseits der Geschichtswissenschaft, Frankfurt am Main 2009.

Gehrke, Hans-Joachim/Sénéchau, Miriam (Hrsg.): Geschichte, Archäologie, Öffentlichkeit. Für einen neuen Dialog zwischen Wissenschaft und Medien. Standpunkte aus Forschung und Praxis, Bielefeld 2010.

Geschichte im Rampenlicht. Symposium im Forum der Körber-Stiftung, Hamburg 2009. (Vorträge und Referate unter http://www.koerber-stiftung.de/bildung/dossiers/geschichte-und-oeffentlichkeit.html).

Hochbruck, Wolfgang/u. a. (Hrsg.): Staging the Past: Themed Environments in Transcultural Perspectives, Bielefeld 2010.

Horn, Sabine/Sauer, Michael (Hrsg.): Geschichte und Öffentlichkeit. Orte – Medien – Institutionen, Göttingen 2009.

Rüdiger, Mark/u. a. (Hrsg.): Echte Geschichte: Authentizitätsfiktionen in populären Geschichtskulturen, Bielefeld 2010.

Lehrende

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Fachzuordnungen

Modul Veranstaltung Leistungen  
22-2.5 Modul Geschichte und Öffentlichkeit Übung Geschichte und Öffentlichkeit Studienleistung
benotete Prüfungsleistung
Studieninformation

Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.

Studiengang/-angebot Gültigkeit Variante Untergliederung Status Sem. LP  
Frauenstudien (Einschreibung bis SoSe 2015) Schwerpunkt II    
Geschichtswissenschaft / Bachelor (Einschreibung bis SoSe 2011) Kern- und Nebenfach Modul 2.3; Modul 2.4; Modul 2.8 Wahlpflicht 4 scheinfähig Übung Geschichte und Öffentlichkeit oder Grundseminar Geschichtsvermittlung  
Studieren ab 50    

Keine Konkretisierungen vorhanden
Kein Lernraum vorhanden
registrierte Anzahl: 25
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Adresse:
WS2014_220031@ekvv.uni-bielefeld.de
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Reichweite:
7 Studierende direkt per E-Mail erreichbar
Hinweise:
Weitere Hinweise zu den E-Mailverteilern
Letzte Änderung Grunddaten/Lehrende:
Freitag, 11. Dezember 2015 
Letzte Änderung Zeiten:
Donnerstag, 18. September 2014 
Letzte Änderung Räume:
Donnerstag, 18. September 2014 
Art(en) / SWS
ÜG / 2
Einrichtung
Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie / Abteilung Geschichtswissenschaft
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48895840