230420 Erosion der sozialen Ordnung – neue Dystopien in der Literatur (BS) (WiSe 2021/2022)

Inhalt, Kommentar

Zukunft erscheint als (permanente) Katastrophe (Eva Horn) und ist dennoch zugleich eine literarische Ressource (Kathrin Röggla). Wie im Film hat sich in der Literatur der Gegenwart ein apokalyptischer Diskurs etabliert, der nicht mehr primär warnen will vor dem Kommenden, nicht mehr zur Umkehr ermahnt, sondern den Untergang als Gegebenheit akzeptiert und als Genre gestaltet. Die Apokalypse verstetigt sich – und erweist sich als Zerfall des Gesellschaftlichen, eben als „Erosion der sozialen Ordnung“. Vielfach macht die neue Literatur Anleihen bei Filmen des einschlägigen (Sub-)Genres Dystopie. Spielfilme sind deshalb der Vergleichspunkt der Betrachtung. Welche Bezüge sind evident, was lässt sich als konkreter Einfluss vermuten, welche Verweise ergeben sich nur aus den diskursiven Praktiken, die omnipräsent sind? Verhandelt werden also primär zeitdiagnostische Romane – sowie deren (mehr oder minder deutliche) Referenzen auf Filme (die aufzufinden sind) – und gemäß nachfolgenden thematischen Spezifikationen.

Julia von Lucadou: Die Hochhausspringerin (2018)
– Digitale Lebenslinien. Biografische Narrative der Selbstoptimierung
Heinz Helle: Eigentlich müssten wir tanzen (2015)
– Katastrophischer Ästhetizismus und dessen Raumsemantiken
Juli Zeh: Leere Herzen (2017)
– Suizid als zynisches Geschäftsmodell und seine terroristische Verwertung
Sibylle Berg: GRM. Brainfuck (2019)
– Sozialkritik im Futur II: dystopische Hate Speech
Reinhard Jirgl: Nichts von euch auf Erden (2013)
– Rückkunft des Willens und der Tat vom Mars
Michel Houellebecq: Soumission (2015)
– Dystopie als Anti-Dystopie? Männliche Projektionen der Unterwerfung
Dave Eggers: The Circle (2013)
– Partizipation oder Überwachung? Die Eigendynamiken sozialer Medien
Leif Randt: Planet Magnon (2015)
– ‚Postpragmatismus‘ – Vermeidung von Empathie als Lebensziel und System
Dietmar Dath: Feldeváye. Roman der letzten Künste (2014)
– Entdramatisierung des Untergangs, neue Menschenwelten und fremde Arten
Alban Nikolai Herbst: Anderswelt Trilogie: Thetis; Buenos Aires; Argo (1998, 2001, 2013)
– Kybernetische Mythenkorrektur und archaische Postapokalypse

Literaturangaben

• Literatur wird über den elektronischen Lernraum und einen UB-Handapparat zur Verfügung gestellt.
• In der UB ist zudem ein Medienapparat eingerichtet.

Lehrende

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Fachzuordnungen

Modul Veranstaltung Leistungen  
23-GER-PLit2 Gegenwartsliteratur und Medien Veranstaltung 1 (mit Modulprüfung) Studienleistung
benotete Prüfungsleistung
Studieninformation
Veranstaltung 2 Studienleistung
Studieninformation

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Eine Studienleistung wird in der Regel über die Beteiligung an einer Referatgruppe erbracht.

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Zu dieser Veranstaltung existiert ein Lernraum im E-Learning System. Lehrende können dort Materialien zu dieser Lehrveranstaltung bereitstellen:

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eKVV Teilnahmemanagement:
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Teilnahmebegrenzung:
Begrenzte Anzahl Teilnehmer*innen: 40
Adresse:
WS2021_230420@ekvv.uni-bielefeld.de
Lehrende, ihre Sekretariate sowie für die Pflege der Veranstaltungsdaten zuständige Personen können über diese Adresse E-Mails an die Veranstaltungsteilnehmer*innen verschicken. WICHTIG: Sie müssen verschickte E-Mails jeweils freischalten. Warten Sie die Freischaltungs-E-Mail ab und folgen Sie den darin enthaltenen Hinweisen.
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Reichweite:
18 Studierende direkt per E-Mail erreichbar
Hinweise:
Weitere Hinweise zu den E-Mailverteilern
Letzte Änderung Grunddaten/Lehrende:
Montag, 30. August 2021 
Letzte Änderung Zeiten:
Dienstag, 20. Juli 2021 
Letzte Änderung Räume:
Dienstag, 20. Juli 2021 
Art(en) / SWS
BS / 2
Einrichtung
Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft
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