230034 Stilanalyse. Komputationelle und hermeneutische Ansätze (S) (SoSe 2023)

Inhalt, Kommentar

In diesem Seminar beschäftigen wir uns aus interdisziplinärer Perspektive zwischen Computerlinguistik und Literaturwissenschaft mit «Stil».
«Stil» ist zunächst ein Alltagsbegriff. Zugleich aber handelt es sich um eine Grundkategorie der Textwissenschaften – zum einen ist «Stil» in literaturwissenschaftlichen Textanalysen und Interpretationen ganz selbstverständlich, wenn es um die Merkmale des Schreibens bestimmter Autor*innen, Epochen und Gattungen geht. Zum anderen beschäftigt sich die Computerlinguistik mit Autorschaftserkennung, dem «stylistic fingerprint», und Stilometrie, wobei überwachte wie unüberwachte Methoden des maschinellen Lernens und der Datenanalyse zum Einsatz kommen (z.B. Clustering oder Textklassifikation). Für die theoretische Analyse von «Stil» steht – wenn teils auch nur vermittelt – die Formen- und Effektlehre der Rhetorik einen wichtigen Bezugspunkt dar, während stilometrische und computerlinguistische Methoden oft auch mit sehr einfachen Ansätzen und Repräsentationen erfolgreich Stil oder Autorenschaft klassifizieren können.
Aber wovon ist genau die Rede, wenn wir von lakonischem, dunklem oder auch hohem Stil sprechen? Wie verändert sich «Stil» über die Zeit? Gibt es Figuren-Stil? Und wie kann man Autorschaft «messen»?
Dieses auf der Schnittstelle zwischen Computerlinguistik und Literaturwissenschaft durchgeführte Seminar gibt zunächst einen kondensierten Überblick über relevante Stiltheorien und Zugänge, um dann in angewandten Analysen ausgewählte literarischer Texte mittels komputationeller und hermeneutischer Methoden auf verschiedene Aspekte ihres Stils zu untersuchen. In studiengangspezifischen Gruppenarbeiten wird dabei hermeneutisch-analytische Textarbeit mit Methoden der Computerlinguistik verzahnt, um Einzelfällen auf den Zahn zu fühlen und komplementär auch größere Textmengen stilistisch zu analysieren.

Teilnahmevoraussetzungen, notwendige Vorkenntnisse

Für die literaturwissenschaftlichen TeilnehmerInnen sind Vorkenntnisse in digitalen Methoden nicht erforderlich, wohl aber die Bereitschaft sich mit ihnen aktiv auseinanderzusetzen.

Für TeilnehmerInnen der Computerlinguistik sind Vorkenntnisse im Programmieren dringend empfohlen, auch Kenntnisse in den "angewandten Methoden der Computerlinguistik" sind sehr sinnvoll.

Literaturangaben

Gumbrecht, Hans Ulrich. 2003. “Stil.” In Reallexikon Der Dt. Literaturwissenschaft, Hgg. Georg Braungart, Harald Fricke, Klaus Grubmüller, Jan-Dirk Müller, Friedrich Vollhardt, und Klaus Weimar, 3:509–13. Berlin: de Gruyter.
Sowinski, Bernhard. 2007. “Stil.” In Historisches Wörterbuch der Rhetorik, Hgg. Gert Ueding und Gregor Kalivoda. Darmstadt: Wiss. Buchges.

Savoy, Jacques. "Machine learning methods for stylometry." Authorship Attribution and Author Profiling. Cham: Springer (2020).
(https://link.springer.com/content/pdf/10.1007/978-3-030-53360-1.pdf)

Lehrende

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23-CL-BaCL5 Vertiefungsmodul Lehrveranstaltung 1 Studienleistung
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23-GER-PLit2_a Literatur in der Gegenwart: Kultur, Medien, Digitalität Veranstaltung 1 (mit Modulprüfung) Studienleistung
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Veranstaltung 2 Studienleistung
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23-LIT-LitP3 Allgemeine Literaturwissenschaft (Literaturtheorie) Fragen der Texttheorie und Textkonstitution Studienleistung
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Literaturtheorie und Ästhetik Studienleistung
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Probleme der Allgemeinen Literaturwissenschaft Studienleistung
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Seminar mit Lektüreschwerpunkt Studienleistung
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23-TXT-BaCL5 Vertiefungsmodul Veranstaltung aus dem Vertiefungsbereich Studienleistung
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Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.


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Letzte Änderung Grunddaten/Lehrende:
Mittwoch, 25. Januar 2023 
Letzte Änderung Zeiten:
Freitag, 27. Januar 2023 
Letzte Änderung Räume:
Freitag, 27. Januar 2023 
Art(en) / SWS
S / 2
Einrichtung
Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft
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