Die Ergebnisse aller aktuellen Schulleistungsuntersuchungen (wie etwa PISA 2000, 2003 & 2006; IGLU 2001) zeigen deutlich auf, dass der Bildungserfolg in der Bundesrepublik Deutschland in einem signifikanten Zusammenhang zu der Ethnizität und der sozialen Positionierung der Herkunftsfamilie steht: Während einerseits der Gymnasialbesuch überproportional häufig deutschen Schülerinnen und Schülern vorbehalten bleibt, wird andererseits die Hauptschule zunehmend zu einem Sammelbecken insbesondere für Schülergruppen ausländischer Herkunft und denjenigen, die im Kontext sozialer Benachteiligungslagen aufwachsen.
Parallel zu den negativen Bildungskarrieren von Kindern und Jugendlichen aus Familien ausländischer Herkunft, lassen sich bei dieser Gruppe allerdings auch seit einigen Jahren deutliche Bildungsaufstiege beobachten (vgl. Pott 2002). Die Gründe für den sozialen Aufstieg von Kindern und Jugendlichen mit einem Aussiedler- und Migrationshintergrund sind in der Sozialisations-, Bildungs- und Migrationsforschung bisher nur am Rande betrachtet worden und lediglich auf die Erkenntnis reduziert worden, dass es sich bei diesen Schülerinnen und Schülern um einen Personenkreis handelt, der aus einem bildungsnahen familiären Kontext stammt. Ein zentrales Ziel der Veranstaltung besteht darin, darzulegen, dass gerade bei Kindern und Jugendlichen, die in so genannten bildungsfernen Elternhäusern aufwachsen, – aber trotz allem einen hohen Erfolg im deutschen Bildungssystem aufweisen – andere Sozialisationsinstanzen, wie etwa die Peer Group, als soziale Netzwerke fungieren und einen enormen positiven Einfluss auf formelle und informelle Bildungsprozesse einnehmen. Ausgehend von diesen Erkenntnissen soll u.a. thematisiert werden, wie mit Hilfe gezielter Präventionsmaßnahmen die Zugangschancen zu Bildungsorten und die Zukunftschancen von Migrantinnen und Migranten langfristig verbessert werden können.
Im Zentrum der Veranstaltung steht ein eigenes qualitativ-empirisches Forschungsvorhaben, im Rahmen dessen mittels einer detaillierten Analyse von selbstständig durchgeführten qualitativen Interviews, die Gründe für den Bildungserfolg von Migrantinnen und Migranten – trotz ihrer negativen lebensweltlichen Ausgangslagen – untersucht werden sollen.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Erziehungswissenschaft (Kernfach) / Bachelor | (Einschreibung bis SoSe 2011) | Kernfach | BE 4.3 | 4 | EL (b) | ||
Frauenstudien | (Einschreibung bis SoSe 2015) | ||||||
Gender Studies / Master | (Einschreibung bis SoSe 2013) | Hauptmodul 1; Hauptmodul 1.4 | 3 | (bei Einzelleistung 3 LP zusätzlich) | |||
Pädagogik / Erziehungswissenschaft / Diplom | (Einschreibung bis SoSe 2008) | H.2.3; H.2.4 | scheinfähig |