Krieg, Revolution, Inflation, Weltwirtschaftskrise und der Zusammenbruch der demokratischen Ordnung kennzeichnen die Entwicklung der Weimarer Republik und prägen ihre Wahrnehmung als »Krisenzeit der klassischen Moderne« (Peukert). Betrachtet man Kunst und Kultur in den Jahren 1918-1933 fällt das Urteil anders aus. Innovationsschübe charakterisieren die Entwicklung des literarischen Feldes und machen die Dynamik der literarischen Moderne aus. Literatur und Dichtung erfahren grundlegende Revisionen (Montageroman, Montagedichtung). Hinter dem Ruf nach einem neuen Theater tauchen Visionen einer neuen Gesellschaft auf.
Das Seminar problematisiert den Begriff der »Moderne« aus literatur- und geschichtswissenschaftlicher Perspektive und entfaltet in ausgewählten Konstellationsanalysen das Spannungsverhältnis von Politik und Literatur. Grundlagen der Politik-, Gesellschafts- und Literaturgeschichte der Weimarer Republik vermittelnd sowie zentrale geschichts- und literaturwissenschaftliche Forschungskontroversen über diese Epoche aufzeigend, legt es einzelne Schwerpunkte u.a. auf: die politischen Rahmenbedingungen der Entstehung einer literarischen Avantgarde (Dadaismus, Expressionismus), das Eingreifen von Literaten – Ernst Toller, Thomas Mann, Bertolt Brecht – in die Politik oder die Politisierung des literarischen Feldes am Ende der Weimarer Republik (Gründung des »Kampfbundes für deutsche Kultur« sowie des »Bundes proletarisch-revolutionärer Schriftsteller«).
Einführende Literatur: Helmut Kiesel, Geschichte der literarischen Moderne. Sprache, Ästhetik, Dichtung im zwanzigsten Jahrhundert, München (Beck) 2004; Ingo Leiß, Hermann Stadler (Hg.), Deutsche Literaturgeschichte: Weimarer Republik 1918-1933, München (dtv) 22007; Detlev Peukert, Die Weimarer Republik: Krisenjahre der klassischen Moderne, Frankfurt (Suhrkamp) 112006; Hans Ulrich Wehler, Deutsche Gesellschaftsgeschichte, Bd. 4: Vom Ersten Weltkrieg bis zur Gründung der beiden deutschen Staaten 1914-1949, München (Beck) 2003; Bernhard Weyergraf, (Hg.), Die Literatur der Weimarer Republik, 1918-1933 (Hansers Sozialgeschichte der Literatur. Bd. 8), München (Hanser) 1995; Heinrich August Winkler, Weimar 1918-1933: Die Geschichte der ersten deutschen Demokratie, München (Beck) 1993; ders. (Hg.), Weimar im Widerstreit. Deutungen der ersten deutschen Republik im geteilten Deutschland, München (Beck) 2002; Bernd Wirkus (Hg.), Die kulturelle Moderne zwischen Demokratie und Diktatur. Die Weimarer Republik und danach, Konstanz (UVK) 2007; Andreas Wirsching, Die Weimarer Republik: Politik und Gesellschaft, München (Oldenburg) 2008.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum | |
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wöchentlich | Mo | 15-18 | C02-228 | 12.10.2009-05.02.2010
nicht am: 28.12.09 / 04.01.10 |
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Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Germanistik / Bachelor | (Einschreibung bis SoSe 2011) | Kern- und Nebenfach | BaGerP2L | 2/5 | |||
Germanistik / Master of Education | (Einschreibung bis SoSe 2014) | BaGerP2L | 2/5 | ||||
Germanistik (GHR) / Master of Education | (Einschreibung bis SoSe 2014) | BaGerP2L | 2/5 | ||||
Geschichtswissenschaft / Bachelor | (Einschreibung bis SoSe 2011) | Kern- und Nebenfach | 3.2.4 | Wahlpflicht | 4 | scheinfähig Übung im Modul 3.2.4 | |
Geschichtswissenschaft (Gym/Ge) / Master of Education | (Einschreibung bis SoSe 2014) | 3.2.4 | Wahlpflicht | 4 | scheinfähig Übung im Modul 3.2.4 |
Protokoll, Referat, Hausarbeit