«Stil» ist ein Alltagsbegriff, zugleich aber eine Grundkategorie der Textwissenschaften: Stil als Art und Weise des Ausdrucks ist in literaturwissenschaftlichen Interpretationen eine ganz selbstverständliche Kategorie, wenn es um die Merkmale des Schreibens bestimmter Autor*innen, Epochen und Gattungen geht. Für die theoretische Analyse von Stil steht – wenn teils auch nur vermittelt – die Formen- und Effektlehre der Rhetorik einen wichtigen Bezugspunkt dar, während stilometrische und computerlinguistische Methoden oft auch mit sehr einfachen Ansätzen erfolgreich Stil oder Autorenschaft klassifizieren können.
Aber wovon ist genau die Rede, wenn wir von lakonischem, dunklem oder auch hohem Stil sprechen? Wie verändert sich Stil über die Zeit, kann man ihn auf Epochen beziehen? Gibt es Figuren-Stil? Wie hängt, frei nach Buffon, die Schreibweise einer Person mit Kognition, Affekten oder gar Persönlichkeitsmerkmalen zusammen? Und: kann man Autorschaft messen?
Dieses Seminar gibt zunächst einen Überblick über relevante Stiltheorien und Zugänge, um dann ausgewählte Texte in literaturhistorischem Kontext und unter Bezug auf Konzepte von Autorschaft auf verschiedene Aspekte ihres Stils zu untersuchen.
Gumbrecht, Hans Ulrich. 2003. “Stil.” In Reallexikon Der Dt. Literaturwissenschaft, Hgg. Georg Braungart, Harald Fricke, Klaus Grubmüller, Jan-Dirk Müller, Friedrich Vollhardt, und Klaus Weimar, 3:509–13. Berlin: de Gruyter.
Sowinski, Bernhard. 2007. “Stil.” In Historisches Wörterbuch der Rhetorik, Hgg. Gert Ueding und Gregor Kalivoda. Darmstadt: Wiss. Buchges.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum | |
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wöchentlich | Do | 12-14 | X-E0-230 | 07.10.2024-31.01.2025 |
Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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23-GER-PLit3 Autoren, Werke, Diskurse | Veranstaltung 1 (mit Modulprüfung) | Studienleistung
benotete Prüfungsleistung |
Studieninformation |
Veranstaltung 2 | Studienleistung
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Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.