220103 Gab es eine ‚Postmoderne’? Politik und Literatur in den 1970er- und 1980er Jahren (V+Ü) (SoSe 2016)

Kurzkommentar

Nur für Studierende, die das Seminar 230128 belegt haben!

Inhalt, Kommentar

„Postmoderne“ ist ein umstrittener Begriff. Die Postmoderne situiert sich, folgt man dem französischen Philosophen, François Lyotard, „weder nach der Moderne, noch gegen sie“, sondern „war in ihr schon eingeschlossen, nur verborgen“. Sie stellt, so der deutsche Philosoph Wolfgang Welsch, zentrale Grundannahmen der Moderne in Frage: So lehne sie philosophische Systeme und Welterklärungen ab, denen ein zentrales Prinzip zugrunde liegt, aus dem allgemeine Erklärungen abgeleitet werden. Sie verabschiede sich mithin von „allgemeingültigen abstrakten Welterklärungen“ und erkläre das „Ende der großen Erzählungen“ (Lyotard). Sie plädiere für eine radikale Pluralität von Denktypen, Orientierungssystemen, Sozialkonzeptionen, Lebensstilen und Handlungsformen. Sie breche mit dem Fortschrittsoptimismus sowie mit den Utopien der Moderne, denen, so die Annahme, ein Umschlag ins Totalitäre anhafte.
Das Seminar untersucht den Aufstieg, Einfluss und Verlauf der postmodernen Denkbewegung in Literatur und Politik. Ausgehend von Zygmunt Bauman, der die Postmoderne auf die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts datiert und dabei ihren Durchbruch in den 1980er Jahren sowie ihren Höhepunkt 1989/90 datiert, rückt das Seminar die 1970er und 1980erJahre ins Zentrum der Untersuchungen. Gefragt wird: Leitete die 68er Bewegungen den Aufstieg der „Postmoderne’ ein oder verstärkte die soziale Bewegung diese lediglich? Welches Politik- und Literaturverständnis zeichnet die ‚Postmoderne’ aus? Wer sind die Trägergruppen der ‚postmodernen’ Ideen. Welche konkurrierenden Definitionen der Postmoderne kennzeichnen die Auseinandersetzung im literarischen und politischen Feld? Was heißt es, ohne Alternativen zu leben? Wie verändert sich die Rolle des Intellektuellen?

Literaturangaben

Zygmunt Bauman, Ansichten der Postmoderne, Hamburg 1995; Bernhard Gotto (Hg.),
Nach "Achtundsechzig". Krisen und Krisenbewusstsein in Deutschland und Frankreich in den 1970er Jahren,
München 2013; Jürgen Habermas, Der philosophische Diskurs der Moderne, Frankfurt a.M. 1988; Andreas Huyssen / Klaus R. Scherpe (Hg.), Postmoderne. Zeichen eines kulturellen Wandels, Reinbek b. Hamburg 1986; François Lyotard, Das postmoderne Wissen, Wien und Köln 1986; Michel Maffesoli, Die Zeit kehrt wieder: Lob der Postmoderne, Berlin 2014; Ulrich Raulff, Wiedersehen mit den Siebzigern. Die wilden Jahre des Lesens, Stuttgart 2014; Sven Reichardt, Authentizität und Gemeinschaft. Linksalternatives Leben in den siebziger und frühen achtziger Jahren, Berlin 2014; Rolf Günter Renner, Die postmoderne Konstellation. Theorie, Text und Kunst im Ausgang der Moderne, Freiburg 1998; Wolfgang Welsch, Unsere postmoderne Moderne, Weinheim 1987;Wolfgang Welsch (Hg.), Wege aus der Moderne. Schlüsseltexte der Postmoderne-Diskussion, Berlin 1994; Uwe Wittstock, Roman oder Leben. Postmoderne in der deutschen Literatur, Leipzig 1994; Meike Woyke (Hg.), Wandel des Politischen. Die Bundesrepublik Deutschland während der 1980er-Jahre, Bonn 2013; Christoph Zeller, Ästhetik des Authentischen. Literatur und Kunst um 1970, Berlin 2010; Peter Zima, Moderne / Postmoderne, Gesellschaft, Philosophie. Literatur, Tübingen 2014

Lehrende

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Fachzuordnungen

Modul Veranstaltung Leistungen  
22-3.2 Hauptmodul Moderne
3.2.6
Historische Orientierung Studieninformation
22-3.8 Wahlfreies Hauptmodul
3.8.16
Historische Orientierung Studieninformation
22-B4-HM Profilmodul Geschichtswissenschaft (für Studierende mit Kernfach / Nebenfach Geschichte) Historische Orientierung Studieninformation

Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.

Studiengang/-angebot Gültigkeit Variante Untergliederung Status Sem. LP  
Geschichtswissenschaft (Gym/Ge) / Master of Education (Einschreibung bis SoSe 2014) 3.2.6   4  
Romanische Kulturen: Sprache, Literatur, Geschichte / Bachelor (Einschreibung bis SoSe 2011) Nebenfach BaRKS4b; BaRK5e; BaRKF4b; BaRK5f    

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Letzte Änderung Grunddaten/Lehrende:
Donnerstag, 10. März 2016 
Letzte Änderung Zeiten:
Dienstag, 22. März 2016 
Letzte Änderung Räume:
Dienstag, 22. März 2016 
Art(en) / SWS
V+Ü / 2
Einrichtung
Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie / Abteilung Geschichtswissenschaft
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70974999