In der systemtheoretischen Diskussion stellt sich immer wieder die Frage, wie ist Intervention in komplexe autonome soziale Systeme möglich, obwohl sie als geschlossene Systeme gelten. Am Beispiel der Mediation und der Familientherapie soll dargelegt werden, wie Mediatoren/Therapeuten intervenieren. Eingangs wird ein Überblick über Interventionstechniken gegeben. Es werden Rollenspiele durchgeführt, die für das Thema sensibilisieren und auch schon erste Antworten geben. Im Verlauf soll dann in Form von Teilnehmervorträgen erarbeitet werden, was Kommunikationen und Strukturen in Interaktionssystemen sind und wie aufgrund dieser theoretischen Analyse Interventionen möglich sind oder auch scheitern können. Um Interventionen sozialwissenschaftlich präzise erklären zu können, werden systemtheoretische Kenntnisse der Evolutionstheorie als Theorie der Veränderung erarbeitet.
Literatur:
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30-M11 Vernetzung: Sozialwissenschaftliche Nachbardisziplinen | Seminar | Studienleistung
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