Wir sind eine feministische Hochschulgruppe, die sich aus Studentinnen* der Psychologie zusammensetzt. Wir organisieren Seminare zu frauen*spezifischen Themen, um einen geschützten gegenseitigen Austausch innerhalb des Seminars zu ermöglichen. Unsere Veranstaltungen richten sich je nach Seminar an Frauen* oder FINTA* aus allen Studiengängen. Sollte es jedoch mehr interessierte Teilnehmende als Plätze geben, werden Psychologiestudierende bevorzugt. Trotzdem gibt es meistens eine Warteliste und auch die Chance durch Absagen nachzurücken.
An diesem Seminar können nur FINTA* Personen teilnehmen. FINTA* steht für Frauen, inter*, nicht-binäre, trans* und agender Personen und ist eine Abkürzung, die nicht nur Frauen in feministische Arbeit inkludieren will, sondern alle Personen, die vom Patriarchat unterdrückt werden. Weitere Informationen findet ihr auf unserer Internetseite.
Seminarbeschreibung: Die Spülmaschine ausräumen, die Freundin beraten, die Kinder versorgen, die Pflanzen gießen, das Geschenk für den Stiefvater besorgen, die Mutter pflegen – Frauen wenden pro Tag im Durchschnitt rund 50 Prozent mehr Zeit für unbezahlte Sorgearbeit auf als Männer (Gender Care Gap).
Somit ist Care-Arbeit ein zentrales Thema feministischer Diskussionen:
Wieso übernehmen in unserer vermeintlich gleichberechtigten Gesellschaft immer noch Frauen den Großteil fürsorglicher Aufgaben? Die Sozialpsychologie zeigt, dass liebevolle, harmonisierende, gemeinschaftsorientierte, „kümmernde“ Verhaltensweisen bei Frauen besonders verstärkt und rollenstereotypisch erwartet werden. Die daraus gelernte, auf die Umwelt gerichtete Beziehungs- und Fürsorgeorientierung erschwert für viele Frauen die fürsorgliche Hinwendung zu sich selbst.
Insbesondere für Frauen in sozialen Berufen, die im Privaten wie im Beruf Care-Arbeit leisten, tut sich das Spannungsfeld zwischen der Umsorgung Anderer und der Selbstsorge auf.
Aus einer feministisch-psychologischen Perspektive heraus wollen wir uns in diesem Blockseminar mithilfe theoretischer Konzepte und Selbsterfahrungsübungen mit den Anforderungen an die weibliche Geschlechterrolle auseinandersetzen. Wie formt sich unser Selbstverständnis dadurch, als Frau geboren und aufgewachsen zu sein oder als solche gelesen zu werden? In welchen Situationen und Rollen übernehmen wir Care-Arbeit? Welche biografischen Prägungen und Sozialisationserfahrungen, welche Bedürfnisse stehen hinter unserer Fürsorge für Andere und wie ist diese strukturell verortet? Der Austausch über gemeinsame Erfahrungen und Emotionen als Frauen in einer patriarchalen Gesellschaft kann zu einer Reflexion des eigenen geschlechterspezifischen Selbst- und Weltverhältnisses und zu gegenseitigem Empowerment beitragen. Daneben werden wir den Blick auf Methoden der Selbstfürsorge richten und diese praktisch kennenlernen.
Hierbei werden beispielsweise Achtsamkeitsmeditationen, Ansätze aus der Gewaltfreien Kommunikation und Übungen zu Selbstmitgefühl zum Einsatz kommen.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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27-Psy-IndErg Weitere Felder der Psychologie | Veranstaltung A | Studienleistung
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Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Zu dieser Veranstaltung existiert ein Lernraum im E-Learning System. Lehrende können dort Materialien zu dieser Lehrveranstaltung bereitstellen: