Afrika mit seinen Problemen und Chancen ist immer schon ein Thema von Berichten und Diskussionen in unseren Medien. Aktuell aber stellt der Nachbarkontinent uns vor große Herausforderungen. Die gefährliche Flucht so vieler Menschen über das Mittelmeer ist für Europa ein moralisches, soziales und politisches Problem und verlangt dringend nach
Lösungen. Vor allem kommt es, so die immer wieder kehrende Folgerung, darauf an, die Ursachen von Flucht und Vertreibung zu beseitigen. Aber was heißt das konkret? Ist Europa dazu aber überhaupt in der Lage?
Afrika ist Schauplatz zahlloser Kriege und ethnischer Konflikte. Mehr als die Hälfte aller kämpferischen Auseinandersetzungen weltweit fanden 2014 in Afrika statt. Staatsversagen und Staatszerfall, korrupte Machteliten ohne Machtkontrolle und krasse soziale Ungleichheit prägen das Bild afrikanischer Politik. Für manches sind die Wirkungen des Kolonialismus, für anderes die Folgen der internationalen, besonders der europäischen Handelspolitik die Ursachen, die es zu analysieren gilt. Zudem wird der Kontinent von Naturkatastrophen heimgesucht, die schon Folge des Klimawandels sind. Wo kann hier "Bekämpfung der Fluchtursachen" mit Aussicht auf Erfolg ansetzen?
Der Eindruck allgemeiner Friedlosigkeit oder gar Friedensunfähigkeit täuscht. Afrika ist auch ein Kontinent mit großen Entwicklungsperspektiven, mit zivilgesellschaftlicher Demokratisierung und wirtschaftlichem Aufschwung. Die Konflikte konzentrieren sich auf bestimmte Regionen und involvieren relativ wenige der 54 afrikanischen Staaten. Die Probleme und Perspektiven des Kontinents sind also vielfältig und bedürfen einer sehr differenzierten Analyse, um das Ausmaß der Probleme, ihrer Ursachen und Gründe, aber auch Chancen zu ihrer Lösung zu erkennen.
Das Programm des Forums Offene Wissenschaft für dieses Semester soll dazu einen Beitrag leisten. Die Vorträge geben unter anderem Einblicke in die vorkoloniale und koloniale Geschichte, in die Bewegungen und Folgen der Unabhängigkeitskämpfe, in die gegenwärtigen Konflikte und Kriege und die Problematik der Interventionen von außen, insbesondere der europäischen Handels- und Entwicklungspolitik.
Zur Behandlung dieser Themen hat das Forum Offene Wissenschaft für diese Reihe wieder einige Experten aus der Bielefelder Universität und vor allem, weil Afrika nicht zu den hiesigen Forschungsschwerpunkten gehört, Referenten von auswärts gewinnen können. Die fächerübergreifende Arbeitsgruppe, die das Forum organisiert, führt damit, wie jetzt schon seit über 20 Jahren, die Zielsetzung fort, ein wissenschaftlich, politisch und kulturell gleichermaßen wichtiges Thema aus der Sicht verschiedener Disziplinen zu beleuchten und damit ein die Fächer und Sparten übergreifendes Nachdenken und Gespräch anzuregen.
Das FOW wendet sich sowohl an Studierende aus allen Fächern und Semestern als auch an interessierte Bürgerinnen und Bürger der Stadt und Umgebung. Der Eintritt ist frei.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
---|
Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
---|---|---|---|
25-IndiErg-FOW Modul "Forum Offene Wissenschaft" | Forum Offene Wissenschaft | Studienleistung
|
Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Erziehungswissenschaft GymGe / Master of Education | (Einschreibung bis SoSe 2014) | 2 | aktive Teilnahme | ||||
FORUM OFFENE WISSENSCHAFT | 2 | aktive Teilnahme | |||||
Studieren ab 50 |
Die Anforderungen an das Protokoll finden Sie hier:
https://www.uni-bielefeld.de/forum/anforderung.html
Zu dieser Veranstaltung existiert ein Lernraum im E-Learning System. Lehrende können dort Materialien zu dieser Lehrveranstaltung bereitstellen: