Die Übung bietet am Anfang einen Überblick in die historische Genese deutscher Geschichtsmuseen und historischer Ausstellungen in Deutschland mit einem schlaglichtartigen Ausblick auf internationale Entwicklungen. Der erste Schwerpunkt liegt auf der Theorie und Empirie musealer Geschichtsvermittlung. Wie wird Geschichte in Ausstellungen erzählt und visualisiert? Wer sind überhaupt die Ausstellungsmacher*innen? Wie lassen sich didaktische, narrative und biografische Zugriffe beschreiben und analysieren? Und wie reagieren Publikum und Öffentlichkeit auf das visuelle Geschichtserlebnis in historischen Museen und Ausstellungen? Fragen auf die die Lektüre aktueller Literatur Antworten und Anregungen für Diskussionen liefern soll, wobei auch aktuelle Debatten über die Ethik von Ausstellungen wie z.B. die Präsentation menschlicher Überreste in Museen oder das Zeigen von Objekten kolonialer Herkunft oder Raubkunst sowie Kontroversen um partizipative Ausstellungskonzepte angerissen werden.
Der zweite Schwerpunkt der Übung ist die Vermittlung praktischer Kompetenzen für die Erarbeitung historischer Ausstellungen: von der ersten Idee, über die Recherche, die Entwicklung eines Exposés und Konzeptes, bis hin zu Szenografie, Inszenierung und Kontextualisierung von Exponaten in Texten und Medien erhalten die Studierenden einen ersten Einblick in die Grundlagen des Projektmanagements historischer Ausstellungen. Sie gewinnen dadurch ebenso Erkenntnisse, wie verschiedene Fachdisziplinen (Historiker*innen, Gestalter*innen, Kurator*innen, Restaurator*innen, Museumspädagog*innen …) die Auswahl der Objekte, die szenografische Gestaltung und andere Ausstellungsfaktoren mit beeinflussen und dadurch das künftige Geschichtsbild der Ausstellungsbesucher*innen (mit)prägen.
Die Übung ist im Modul „Geschichte und Öffentlichkeit“ studierbar. In der Übung werden einige ausgewählte Veröffentlichungen der jüngsten Zeit vorgestellt und besprochen. Außerdem werden ausgewählte historische Ausstellungen online bzw. digital besucht, soweit kein Besuch in Präsenz möglich sein sollte. Von den Studierenden werden neben einer regelmäßigen Teilnahme, die Lektüre der jeweils zu den Sitzungen vorbereiteten Textauszüge, eine Kurzpräsentation eines Textes (15 Min), eigene virtuelle Ausstellungsbesuche sowie das Verfassen eines knappen Ausstellungsexposés und mindestens einer Ausstellungskritik im Umfang von jeweils maximal 2 DIN-A4-Seiten erwartet. Je nach Verlauf der Corona-Pandemie und der universitären Lehrbedingungen unter Corona sollte in der Endphase der Übung die Bereitschaft bestehen, nach Absprache unter den Teilnehmer*innen auch Blocktermine in Präsenz von jeweils mehreren Stunden z.B. für einen Ausstellungsbesuch zu vereinbaren.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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22-2.5 Modul Geschichte und Öffentlichkeit | Übung Geschichte und Öffentlichkeit | Studienleistung
benotete Prüfungsleistung |
Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.