Das Seelenheil war ein wichtiger Bezugspunkt im Denken und Handeln mittelalterlicher Christen. Die Vorstellung, dass Seelen nach dem Tod zu Gott gelangen könnten, wurde von der Kirche vermittelt. Allerdings predigte die Kirche auch die Gefahr, durch Fehlverhalten das ewige Leben aufs Spiel zu setzen oder nach dem Tod im Fegefeuer leiden zu müssen. Sie schuf Regeln und Normen für das christliche Leben und verwendete zu deren Durchsetzung Instrumente, die mit der Androhung von Verdammung operierten. Zugleich hatte sich die Kirche als zentrale heilsvermittelnde Instanz etabliert. Sie bot eine große Bandbreite an Mitteln zur Heilsvorsorge an, die Christen nachfragten, wahrnahmen und weiterentwickelten.
Das Seminar beleuchtet grundlegende mittelalterliche Vorstellungen von Sünde, Seele und Jenseits und untersucht christliche Praktiken, die der Heilsvorsorge galten. Was Seelen gefährdete und was ihrem Heil nützte, wird dabei auch auf soziale, rechtliche und wirtschaftliche Aspekte hin untersucht. Augenmerk liegt auch auf den Veränderungen, die Praktiken der Heilsvorsorge im Jahrhundert vor der Reformation durchliefen.
Hans-Dietrich Altendorf / Peter Jezler, Himmel, Hölle, Fegefeuer. Das Jenseits im Mittelalter. Eine Ausstellung des Schweizerischen Landesmuseums in Zusammenarbeit mit dem Schnütgen-Museum und der Mittelalterabteilung des Wallraf-Richartz-Museums der Stadt Köln, hrsg. von der Gesellschaft für das Schweizerische Landesmuseum, 2., durchges. Aufl., München 1994.
Arnold Angenendt, Grundformen der Frömmigkeit im Mittelalter (Enzyklopädie deutscher Geschichte, 68), 2., durchges. Auflage, München 2004.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Geschichtswissenschaft / Bachelor | (Einschreibung bis SoSe 2011) | Kern- und Nebenfach | 3.1.4 | Wahlpflicht | 8 | scheinfähig | |
Geschichtswissenschaft (Gym/Ge) / Master of Education | (Einschreibung bis SoSe 2014) | 3.1.4 | Wahlpflicht | 8 | scheinfähig |