360032 Religion und Gesellschaft in Israel-Juda im Kontext des Alten Orients (V) (SoSe 2013)

Die Vorlesung geht aus von dem historischen Hintergrund der Exodustraditionen, den Überlieferungen zur israelitischen Gesellschaft und der Entwicklung der Religionsgeschichte, wie sie aus den biblischen Texten wie den archäologischen Funden sich darstellt. Im Mittelpunkt der Textauslegung stehen die prophetischen Texte aus der vorexilischen Zeit und das Deuteronomium. Die Verkündigung der Propheten des 8.Jh.v.Chr. spielt eine wichtige Rolle für den Entwurf einer gerechten israelitischen Gesellschaft. Die Propheten haben jene theologischen Grundsätze entwickelt, die das deuteronomische Modell einer gerechten Gesellschaft von Geschwistern fundieren. Gemeinorientalisches Recht, israelitische Geschichtstraditionen und prophetische Verkündigung haben entscheidend zur Ausgestaltung des deuteronomischen Gesellschaftsmodell beigetragen. Das erste Gebot markiert den Wendepunkt in der Religionsgeschichte Israels. Es ist zentral für das Verständnis der Exodus-Überlieferung,die aus der Sicht des ersten Gebotes erfolgten Bearbeitungen der Geschichtstraditionen und die Auslegung des Endtextes.

Literaturangaben

Zur Vorbereitung empfohlen: Lektüre der biblischen Bücher Exodus, Deuteronomium, Amos, Hosea, Micha, Jesaja 1-39. Als deutsche Übersetzung wird die Zürcher Bibel (Zürich 2007) empfohlen.
Voraussetzungen: Die 10 Gebote (Dtn 5, sollten bekannt und zitierbar sein. Das erste Gebot sollte jede/n auswendig können.