230108 Universitätsorchester (S) (SoSe 2019)

Inhalt, Kommentar

Ludwig van Beethoven: 6. Sinfonie F-Dur op. 68
Robert Schumann: Konzert für Violoncello und Orchester a-moll op. 129

Schon in der Malerei des Barock waren Schäferszenen ein beliebtes Sujet, gestatteten sie es doch, Menschen ohne höfisches Gepränge, in freizügiger Bekleidung und inmitten einer natürlichen Umgebung darzustellen. Wo sich mit dem Begriff gehobener Zivilisation der geschnürte Leib, die gepuderte Perücke und eine zu gärtnerischer Architektur geordnete Pflanzenwelt verband, erschien das auf freiem Feld angesiedelte, geruhsame, naturverbundene Schäferleben als der mythische Ort, an dem noch struppiges Haar, zerschlissene Kleidung und nackte Füße anzutreffen waren. Als dann die Theologie der Aufklärung das eschatologische Moment der christlichen Religion in den Hintergrund treten ließ und an seiner Stelle den Schöpfergott in den Mittelpunkt ihrer Verkündigung rückte, dem der Mensch nicht allein den Bestand und das wohltätige Funktionieren des Universums, sondern überdies sein eigenes Dasein und seine Geisteskraft verdankte, ging damit eine grundlegende Neubewertung der Natur einher, die sich aufeinmal nicht mehr als das kulturwidrige Draußen, sondern geradezu als der eigentliche Ursprung aller Kultur, nämlich als der Garten Gottes darstellte, in dem die Nähe des Schöpfers spürbar war. Natur wurde somit zum quasi religiösen Raum, und der Hirt, dem die Gunst zuteil war, ununterbrochen sich in dieser Sphäre aufzuhalten und die Nächte im Angesicht der Gestirne zu verbringen, mußte folglich als ein Mensch erscheinen, den der göttliche Atem, dessen Nähe der Städter mühevoll herbeizusaugen streben mußte, ganz von selbst umwehte. Wenn Beethoven seiner sechsten Sinfonie den Namen Pastoral-Sinfonie verleiht und deren einzelne Sätze mit Überschriften versieht, die eine illustrative Absicht der Komposition nicht nur nahelegen, sondern durchaus aufdrängen, zugleich aber den Kopisten seines Autographs dazu anhielt, unter den Titel die Erläuterung „Mehr Ausdruck der Empfindung als Malerey“ zu setzen, so ist dies im Lichte jenes religiös aufgeladenen Naturverständnisses zu begreifen, welches die Naturerfahrung, und also auch deren Wiedergabe, zur Gotteserfahrung verklärt. Anders als etwa die Quattro stagioni Vivaldis oder die spätere Programmusik, genügt Beethovens Naturschilderung nicht sich selbst, sondern will durch Kontemplation des Geschaffenen eine Idee von der Größe des Schöpfers vermitteln.

Robert Schumanns Cellokonzert a-moll ist kein Solokonzert im traditionellen Sinne, das einen bravourösen Instrumentalpart mit einem orchestralen Rahmen umgibt, sondern muß als Ausdrucksstück verstanden werden, bei dem der beträchtliche technische Anspruch der eng mit dem Orchestersatz verzahnten Solostimme eine Funktion der musikalischen Aussage ist. Das gedrängt gearbeitete Werk wird in gewohnter Weise in enger Kooperation mit dem griechischen Cellisten Nikolas Prevezianos einstudiert.

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S / 4
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