230128 Um 2000: Sexualität, Emanzipation und Literatur (von Gisela Elsner bis Christian Kracht) (S) (WiSe 2021/2022)

Die Veranstaltung findet online und synchron zur angegebenen Zeit statt.

Das Seminar fragt nach den Veränderungen, die das Verhältnis von Sexualität, Emanzipation und Literatur um 2000 erfährt. Vor dem Hintergrund sexualwissenschaftlicher Zeitdiagnosen, die von einer Ablösung einer Verbots- durch eine Verhandlungsmoral und von einer Entdramatisierung der Sexualität ausgehen, beschäftigen wir uns mit der Geschichte der sexuellen Emanzipationsbewegungen in der Bundesrepublik seit dem Aufbruch der 1960er Jahre und des juristischen und gesellschaftlichen Wandels in Bezug auf Sexualität. Literatur spielte eine bedeutende Rolle in diesem Zusammenhang: als Impulsgeberin und -empfängerin, als Reflexionsmedium, als Produzentin historisch spezifischer ästhetischer Erfahrung. Anhand von Erzähltexten von z.B. Gisela Elsner, Felix Rexhausen, Verena Stefan, Hubert Fichte, Ronald M. Schernikau, Elfriede Jelinek, Christian Kracht, Maxim Biller und Helene Hegemann (die genaue Auswahl der Texte wird noch festgelegt) rekonstruieren wir ästhetische Verfahren im Kontext der historisch-politischen Konstellationen, in denen die Texte jeweils stehen.

Teilnahmevoraussetzungen, notwendige Vorkenntnisse

Es sind keine Vorkenntnisse nötig.
Ich erwarte die Bereitschaft zur Lektüre auch auf den ersten Blick ungewohnt erscheinender Texte und die Bereitschaft zur Diskussion.

Literaturangaben

Ulrike Heider: Vögeln ist schön. Die Sexrevolte von 1968 und was von ihr bleibt, Berlin 2014.