Als virtuelle Agenten werden künstliche, zumeist anthropomorphe Charaktere bezeichnet, die als Bildschirmdarstellug existieren und mit menschlichen Kommunikationspartnern auf vielfältige Weise interagieren sollen. Der technische Fortschritt in den letzten Jahren hat neben einer bedeutenden Verbesserung im Agentendesign selbst (grafische Darstellung, Animationen, Sprachgenerierung) auch zu einer allmählichen Ausdifferenzierung des Einsatzspektrums geführt, wobei auch eine Bewegung weg von ursprünglichen Entertainment- und Small-Talk-Domänen hin zu "ernsteren" Aufgabenfeldern festzustellen ist.
Eine dieser Domänen, die etwa seit Ende der Neunziger Jahre zunehmende Beachtung erlangt hat, ist der Bereich der Pedagogical (oder Tutoring) Agents, bei dem der Agent beispielsweise als Lehrer, Tutor oder Mentor in Erscheinung tritt und der Benutzer die Rolle des Schülers und Lernenden einnimmt. Die bis jetzt existierenden Systeme variieren dabei recht stark, etwa in der Art des zu vermittelnden Stoffs ("klassisches" Schulwissen, aber auch Handlungsanweisungen und abstraktere Szenarien), der Art und Darstellung des Agenten (menschenähnlich oder eher Comic-artig), der Art der Interaktion ("echter" Dialog oder eher rudimentär) und nicht zuletzt in den pädagogischen Ansätzen und Lerntheorien, die dem entsprechenden System zugrundeliegen.
In diesem Seminar wollen wir uns die über die relevante wissenschaftliche Literatur in das Themenfeld einarbeiten, wobei in jeder Sitzung ein entsprechendes Paper in einem Vortrag von einem Teilnehmer oder einer Teilnehmerin präsentiert und anschließend zur Diskussion gestellt werden soll. Der Fokus ist dabei variabel und kann je nach Schwerpunkten und Interessen des oder der Vortragenden selbst gewählt werden, möglich sind beispielsweise eher Informatik-betonte Themen (Künstliche Intelligenz, Soziale Agenten, User Interfaces...), linguistische (Sprachverstehen, Sprachgenerierung, Dialogmanagement...), aber auch pädagogische und (lern-)psychologische. Das Ziel ist es, einen umfassenden Überblick über das Feld der pädagogischen Agenten zu gewinnen, den Stand der Forschung und aktuelle Entwicklungen zu erfassen und die Möglichkeiten, Ziele und Defizite kritisch zu bewerten und einzuschätzen zu lernen.
Hilfreich sind Vorkenntnisse in zumindest einem der oben genannten Bereiche (KI, Intelligente Agenten, Mensch-Maschine-Interaktion, Sprachverarbeitung, Lernsysteme, etc.).
Die Literatur wird vom Veranstalter ausgewählt und in der ersten Sitzung vorgestellt.
Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Informatik / Bachelor | (Einschreibung bis SoSe 2011) | Nebenfach | Mensch-Maschine-Interaktion | 6. | 4 | benotet /unbenotet | |
Intelligente Systeme / Master | (Einschreibung bis SoSe 2012) | Mensch-Maschine-Interaktio | Wahlpflicht | 2. | 4 | benotet /unbenotet | |
Kognitive Informatik / Bachelor | (Einschreibung bis SoSe 2011) | Mensch-Maschine-Interaktion | Wahlpflicht | 6. | 4 | benotet | |
Medieninformatik und Gestaltung / Bachelor | (Einschreibung bis SoSe 2011) | Mensch-Maschine-Inter | 6. | 4 | benotet | ||
Medienwissenschaft, interdisziplinäre / Master | (Einschreibung bis SoSe 2014) | Wahlpflicht | 2. | 4 | benotet /unbenotet | ||
Naturwissenschaftliche Informatik / Bachelor | (Einschreibung bis SoSe 2011) | Mensch-Maschine-Interaktion | Wahlpflicht | 6. | 4 | benotet | |
Naturwissenschaftliche Informatik / Diplom | (Einschreibung bis SoSe 2004) | allgem.HS | |||||
Naturwissenschaftliche Informatik / Master | (Einschreibung bis SoSe 2012) | Mensch-Maschine-Interaktion | Wahl | 2. | 4 | benotet /unbenotet |
Erforderlich sind eine regelmäßige Teilnahme, das Halten eines Vortrags im Seminar, eine aktive Beteiligung an den anschließenden Diskussionen und eine kurze schriftliche Ausarbeitung des Vortragsthemas. Details hierzu werden in der ersten Sitzung besprochen.