230212 Geschlecht - literaturwissenschaftliche und soziologische Perspektiven (S) (SoSe 2018)

Im Seminar erkunden wir Austauschbeziehungen zwischen Soziologie und Literatur(-wissenschaft) mit Blick auf die Kategorie Geschlecht. Denn sowohl im realen als auch im fiktionalen Raum lassen sich – auf jeweils unterschiedliche Weise – kulturelle Repräsentationen von Geschlecht mannigfaltig inszenieren sowie anschaulich irritieren oder auch ‚festschreiben’.

Geschlechterkonstruktionen und -verhältnisse sind in der Soziologie Gegenstand theoretischer und empirischer Untersuchungen. Aus einer soziologischen Perspektive nehmen wir im Seminar die Persistenz und den Wandel von Geschlechterbildern in den Blick. Dabei geht es um das Nebeneinander traditioneller und vielfältiger/queerer Geschlechtervorstellungen.

Jede literarische Welt folgt ihrer eigenen Gesetzmäßigkeit, die sich mit literaturwissenschaftlichen Methoden analysieren lässt. Allen fiktionalen Welten ist jedoch gemein, dass sie von handelnden Figuren bewohnt werden, sodass man die Frage nach der Kategorie Geschlecht auch hier stellen kann oder muss.

Im Verlauf des Seminars diskutieren und erproben wir, was beide Fachdisziplinen voneinander lernen können. Vielleicht ergeben sich auch Perspektiven, die sich üblichen Fachzuordnungen entziehen. Neben soziologischen und literaturwissenschaftlichen Texten bildet dabei Sasha Marianna Salzmanns Roman „Außer sich“ (Suhrkamp 2017, 365 S., 22 Euro) einen zentralen Bezugspunkt.

Das Seminar wird als Teamteaching von Bernd Kappel (Interdisziplinäres Zentrum für Geschlechterforschung) und Ulrike Schiefelbein (Germanistische Literaturwissenschaft) geleitet.