Viermal Leonore – eine sinfonische Annäherung an Beethovens Fidelio
Sergei Rachmaninow: Klavierkonzert Nr. 3 d-moll
Solisten: Jan-Christoph Homann, Klavier
Lara Venghaus, Sopran (Leonore)
Probenbeginn: 10.10.2018
Probenort: Raum T 0-260
Konzert Nr. 1: 28.01.2019, Audimax
Konzert Nr. 2: (voraussichtlich) 25.02.2019 Rudolf-Oetker-Halle
War es im Barockzeitalter eine keineswegs selten geübte Praxis, unterschiedliche Bühnenwerke aus Gründen der kompositorischen Ökonomie mit derselben Sinfonia einzuleiten oder diese gar von Werken anderer Meister zu entlehnen, so verfasste gleichsam umgekehrt Ludwig van Beethoven zu seiner einzigen Oper vier verschiedene Ouvertüren. Deren Entstehung begab sich zwar im Zusammenhang mit wiederholten Umarbeitungen der gesamten Oper, doch bezeugt der Umstand, dass ein so wenig zu schöpferischer Verschwendung geneigter Komponist für denselben Zweck ein ganzes Bündel ausgedehnter instrumentaler Sätze hervorbringt, dass für Beethoven sowohl die Grundidee seiner Oper als auch die Funktion einer Ouvertüre überhaupt problematisch gewesen sein muss. Die älteste, op. 72a, und ihre Fortentwicklung, op. 72b, sind selbständige Sinfoniesätze, die zur Oper selbst einen vorwiegend ideellen Bezug unterhalten und von motivischen Anlehnungen an diese fast völlig frei sind. Der Konzeption nach ähnlich, doch in der Ausführung weniger großartig ist eine weitere, die thematisch eigene Wege geht und für eine geplante Aufführung in Prag vorgesehen war. Die späteste hingegen entspricht weitaus stärker dem auch zu Beethovens Zeit bereits gängigen Modell einer Ouvertüre, indem sie bestimmende musikalische Themen der Oper vorwegnimmt und zu einem kettenförmig strukturierten Satzgebilde verbindet. Mit der Erarbeitung der drei unterschiedlichen Sätze sowie der Arie der zentralen Frauengestalt werden wir ein sinfonisches Bild der Oper entwerfen.
Nachdem vor einigen Semestern bereits Rachmaninows 2. Klavierkonzert seine Aufführung durch das Universitätsorchester erlebte, hat sich unser pianistischer Partner, Jan-Christoph Homann, nun entschlossen, das dritte in Angriff zu nehmen. Das 1909 entstandene, aber keinerlei moderne Anklänge aufweisende Werk gehört mit einer Spieldauer von fast 50 Minuten zu den ausgedehntesten Solokonzerten der Musikgeschichte und trägt streckenweise die Züge einer Sinfonie mit solistischem Hauptakteur. Wie gewohnt, wird uns Jan-Christoph Homann zu mehreren Proben zur Verfügung stehen und die Interpretation gemeinsam mit dem Dirigenten entwickeln.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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