270055 Interdisziplinäre Forschung am Beispiel der Verknüpfung der Sozialpsychologie mit den Neurowissenschaften (S) (WiSe 2013/2014)

Inhalt, Kommentar

In den letzten Jahren wird in Lehre, Forschung und Ausbildung verstärkt Interdisziplinarität gefordert. Doch was verbirgt sich hinter dem Begriff Interdisziplinarität? Wie wird interdisziplinär gearbeitet und welchen Mehrwert schafft die Verbindung unterschiedlicher Disziplinen?
Dieses Seminar will diesen Fragen nachgehen und am Beispiel der Verknüpfung der Sozialpsychologie mit den Neurowissenschaften aufzeigen, wie sich unterschiedliche Disziplinen miteinander verbinden lassen und wie dadurch ein Gewinn für die Forschung entstehen kann.
Im ersten Teil des Seminars geht es um Interdisziplinarität im Allgemeinen, darüber hinaus soll eine Begriffsklärung stattfinden.
Im zweiten Teil wird auf Studien eingegangen, die einen interdisziplinären Ansatz verfolgen. Unter anderem am Beispiel der Forschung zu sozialen Emotionen (z.B. Bewunderung und Mitgefühl), die die Disziplinen Sozialpsychologie und Neurowissenschaften miteinander verbindet, soll gelernt werden wie Interdisziplinarität in der Forschung umgesetzt wird. Im Speziellen wird sich damit beschäftigt wie neuronale und hormonelle Grundlagen das Sozialverhalten beeinflussen, aber auch wie Verhalten Funktionen des Gehirns beeinflussen kann.
Im dritten Teil wird Interdisziplinarität kritisch diskutiert, hier wird ein besonderes Augenmerk auf die Frage gelegt, ob Interdisziplinarität den wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn vorantreibt oder die Disziplinen verwässert. Darüber hinaus findet eine Zukunftsbetrachtung der Interdisziplinarität statt.
Daran anschließend sollen die TeilnehmerInnen im vierten Teil des Seminars selber überlegen wie die Sozialpsychologie mit anderen Disziplinen verknüpft werden kann und bei welchen Fragestellungen zwei Disziplinen zusammen mehr erklären können als eine für sich alleine genommen. Hier gilt es zu schauen wo Lücken der einen Disziplin mit Methoden oder Theorien der jeweils anderen gefüllt werden können.
Dies soll das interdisziplinäre Denken schulen und dabei helfen eine interdisziplinäre Herangehensweise an eine Fragestellung intensiver zu verstehen. Die Studierenden sollen lernen einen Sachverhalt nicht nur aus dem Blickwinkel einer spezifischen Disziplin zu betrachten, sondern „über den Tellerrand hinaus“ zu schauen, unterschiedlichen Disziplinen der Psychologie miteinander zu verbinden und somit ein tieferes Verständnis für eine Fragestellung zu bekommen.

Die Inhalte werden anhand von Referaten und damit verbundenen Diskussionen erarbeitet.

Teilnahmevoraussetzungen, notwendige Vorkenntnisse

- R.1 und R.2: Dringend empfohlen wird die vorherige erfolgreiche Teilnahme an den Modulen O (Basismodul im Anwendungsfach Organisations- und Angewandte Sozialpsychologie) und G (Sozialpsychologie). Dringend empfohlen wird ferner der erfolgreiche Abschluss der Module B (Statistik) und K (Differentielle Psychologie).

- bei Überschreiten der angegebenen Teilnehmeranzahl wird in der ersten Sitzung eine Auswahl getroffen

Literaturangaben

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Mathur, V.A., Harada, T., Lipke, T., and Chiao, J.Y. (2010): Neural basis of extraordinary empathy and altruistic motivation. Neuroimage. 51, 1468–1475.
Sabbatini, R. M. E., & Cardoso, S. H. (2002). Interdisciplinarity in the neurosciences. Interdisciplinary Science Reviews, 27(4), 303–311. doi:10.1179/030801802225003169
Singer, T. (2012). The past, present and future of social neuroscience: A European perspective. NeuroImage. 61(2), 437-449.
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Xu, X., Zuo, X., Wang, X., and Han, S. (2009): Do you feel my pain? Racial group membership modulates empathic neural responses. Journal of Neuroscience. 29, 8525–8529.

Lehrende

Termine ( Kalendersicht )

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Fachzuordnungen

Modul Veranstaltung Leistungen  
27-AF-AO2 Aufbaumodul zum Anwendungsfach III - Organisations- und Angewandte Sozialpsychologie AF-AO2.1 Seminar I zur Arbeits-, Organisations- oder Angewandten Sozialpsychologie Studienleistung
Studieninformation
AF-AO2.2 Seminar II zur Arbeits-, Organisations- oder Angewandten Sozialpsychologie Studienleistung
Studieninformation
- benotete Prüfungsleistung Studieninformation

Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.

Studiengang/-angebot Gültigkeit Variante Untergliederung Status Sem. LP  
Frauenstudien (Einschreibung bis SoSe 2015)    
Psychologie (Kernfach) / Bachelor (Einschreibung bis SoSe 2011) Kernfach R.1   4 unbenotet  
Psychologie (Kernfach) / Bachelor (Einschreibung bis SoSe 2011) Kernfach R.2   4 benotet  
Psychologie (Kernfach) / Bachelor (Einschreibung bis SoSe 2011) Kernfach R.1   4 benotet  
Psychologie (Kernfach) / Bachelor (Einschreibung bis SoSe 2011) Kernfach R.2   4 unbenotet  

- die regelmäßige und aktive Teilnahme beinhaltet die Gestaltung einer Sitzung mittels eines Referats, sowie die Vorbereitung einer jeden Sitzung durch das Lesen eines Textes. Zusätzlich ist die Erstellung einer kurzen schriftlichen Ausarbeitung (Handout) mit Diskussionsfragen notwendig.

- für eine benotete Einzelleistung ist eine Ausarbeitungdes Referates im Umfang von 5 – 7 Seiten erforderlich

Kein E-Learningangebot vorhanden
registrierte Anzahl: 19
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Adresse:
WS2013_270055@ekvv.uni-bielefeld.de
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Falls die Belegnummer mehrfach im Semester verwendet wird können Sie die folgende alternative Verteileradresse nutzen, um die Teilnehmer*innen genau dieser Veranstaltung zu erreichen: VST_37541683@ekvv.uni-bielefeld.de
Reichweite:
5 Studierende direkt per E-Mail erreichbar
Hinweise:
Weitere Hinweise zu den E-Mailverteilern
Letzte Änderung Grunddaten/Lehrende:
Freitag, 11. Dezember 2015 
Letzte Änderung Zeiten:
Donnerstag, 19. September 2013 
Letzte Änderung Räume:
Freitag, 28. Februar 2014 
Art(en) / SWS
Seminar (S) / 2
Einrichtung
Fakultät für Psychologie und Sportwissenschaft / Abteilung Psychologie
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37541683