Die Quantitative Sozialforschung analysiert vornehmlich Ergebnisse standardisierter Befragungen und Beobachtungen. Die sozialwissenschaftliche Untersuchung von Texten ist seit jeher eine Domäne qualitativer Ansätze. Spätestens mit der massenhaften Verfügbarkeit großer Textmengen durch Digitalisierung von Archiven, Dokumente und Prozessen und ihrer wachsenden soziologischen Bedeutsamkeit - man denke nur an den gesamten Bereich von Praxis und Kommunikation in sozialen Medien und Netzwerken - stellt sich die Frage, ob und in wie fern sich diese Daten nicht auch mit quantitativen Mitteln erschließen lassen.
Ausgehend von (diskurs-) linguistischen Techniken wurden in den letzten Jahren vor allem in dem Bereich, der sich nebulös mit „Big Data“ und „Datamining“ umschreiben lässt, Methoden entwickelt, Texten mit quantifizierenden Mitteln Informationen abzuringen. Dass diese Techniken in der Alltagspraxis „funktionieren“, lässt sich beispielsweise an der Effizienz und dem Erfolg von Suchmaschinen ablesen. Die Frage die sich jedoch stellt: Lassen sich diese Techniken auch für die soziologische Forschung fruchtbar machen? Und welche Probleme tauchen dabei auf? Und in welchem Verhältnis stehen Sinn und quantitative Repräsentation?
Im Zentrum dieses Seminars soll die praktische Anwendung verschiedener Verfahren der Textauswertung stehen. Sieht man einmal von der quantifizierenden Aufbereitung der Rohdaten ab, so werden viele (bekannte) Verfahren vor allem aus der multivariaten Statistik vorgestellt und zum Einsatz kommen: So werden z.B. mittels Verfahren der Clusteranalyse Texte nach Ähnlichkeit gruppiert oder anhand von Nearest-Neighbor-Verfahren oder logistischer Regression klassifiziert. Mit der Latent Semantic Analysis wird schließlich ein Verfahren vorgestellt, dass der Korrespondenzanalyse stark ähnelt.
Anmerkung: Um bei der Auswahl der Software möglichst flexibel zu sein, bietet es sich an, wenn die Teilnehmer/innen einen eigenen Laptop mitbringen würden. Sollte dies nicht möglich sein, bitte ich darum, mir dies vorher in einer Mail mitzuteilen.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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30-M-Soz-M3a Soziologische Methoden a | Seminar 1 | Studienleistung
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Seminar 2 | Studienleistung
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- | benotete Prüfungsleistung | Studieninformation | |
30-M-Soz-M3b Soziologische Methoden b | Seminar 1 | Studienleistung
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Studieninformation |
Seminar 2 | Studienleistung
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- | benotete Prüfungsleistung | Studieninformation | |
30-M-Soz-M3c Soziologische Methoden c | Seminar 1 | Studienleistung
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Studieninformation |
Seminar 2 | Studienleistung
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Studieninformation | |
- | benotete Prüfungsleistung | Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.