000001 Hosea - Amos - Micha. Prophetie im Schatten der Großmächte (V) (SoSe 2008)

Die Vorlesung ist eine Einführung in die Prophetie. Sie wird einen Überblick zur Entwicklung der Prophetie auf dem Hintergrund der Sozial- und Religionsgeschichte in Israel und Juda im 8. Jh. v. Chr. bieten. Im Mittelpunkt stehen die ältesten Schriftpropheten: Amos, Hosea und Micha. Ihre Auftritte erfolgten auf dem Hintergrund der assyrischen Bedrohung der beiden Staaten Israel und Juda sowie des Unterganges des Staates Israel. Das Auftreten des assyrischen Weltreiches und sein gewaltsam durchgesetzter Anspruch auf die Oberherrschaft über Syrien und Palästina führte in der Region zu massiven sozioökonomischen Verwerfungen. Der Kontakt mit der assyrischen Kultur bedrohte die einheimischen Kulturen und beeinflußte die nationalen Kulte. Das erfolgreiche Vordringen Assurs stellte den JHWH-Glauben in Frage. Alle drei Propheten suchen aus ihrer Bindung an JHWH heraus dieser Herausforderung entgegenzutreten.
Eingangs wird der Zeitraum ihrer Wirksamkeit, das sogenannte assyrische Zeitalter, skizziert. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei der Religions- und Kultgeschichte Assyriens wie Israels und Judas. Darauf folgen Überlegungen zu Gemeinsamkeiten und Besonderheiten prophetischer Auftritte und prophetischer Reden. Anschließend werden Texte aus den prophetischen Büchern Amos, Hosea und Micha ausgelegt.
Voraussetzungen: keine
Am Ende der Vorlesung kann eine Klausur geschrieben werden.

Literaturangaben

Empfohlene Lektüre:
A.Schoors, Die Königreiche Israel und Juda im 8. und 7.Jahrhundert v.Chr. Stuttgart 1998 sowie die Bücher Amos, Hosea und Micha