Die Veranstaltung reflektiert die geschlechtsspezifischen Effekte der Corona-Pandemie. Seit mehr als einem Jahr leben wir im Lockdown. Schulen, Kitas, Läden, Restaurants und Kulturstätten wurden geschlossen, Home Office breitflächig eingeführt, Konzerte und Urlaube abgesagt oder verschoben. Das soziale und ökonomische Leben in Deutschland ist nahezu lahm gelegt. Der berufliche und private Alltag fast aller Gesellschaftsmitglieder hat sich dadurch einschneidend verändert. Doch wie wirkt sich die viral ausgelöste, soziale Disruption auf die Geschlechterverhältnisse aus? Das ist die Leitfrage des Seminars. Eine optimistische Sichtweise legt nahe, dass die Gleichstellung der Geschlechter zugenommen hat, etwa weil weiblich dominierte, prekäre Erwerbsbereiche wie der Einzelhandel nun als systemrelevant eingestuft werden oder Väter im Home Office mehr Zeit für die Kinderbetreuung haben. Eine pessimistische Ansicht konstatiert eine Rolle rückwärts, die auf lange Sicht als Retraditionalisierungsfalle wirken könnte. Frauen seien vom Lockdown härter getroffen als Männer, weil alte, überkommen geglaubte Rollenbilder reaktiviert werden und Frauen neben Erwerbs- und Familienarbeit durch Homeschooling sogar dreifach belastet seien. Eine weiterer Problemkomplex, den wir uns im Seminar widmen, betrifft Care-Arbeit für Alte. Wie hat sich die Corona-Krise auf die Versorgungslage von Pflegebedürftigen, aber auch auf die Arbeitsbedingungen und Soziallagen des Pflegepersonals ausgewirkt? Methodisch werden wir die Themenblöcke in jeweils zwei Schritten beleuchten; zunächst in einer thematischen Einführung und dann eine Einschätzung in Bezug auf jeweilige Corona-Effekte anhand neuester Untersuchungen vornehmen.
Leistungsanforderungen
Teilnahme: Lesen und Erarbeiten der Texte, Diskussion, Gruppenarbeit. Studienleistung: Erarbeitung von 3 Studienaufgaben im Semesterverlauf: 2 Exzerpte, 1 Diskussionsimpuls bzw. Moderation. Aufgabe Exzerpt: Hierfür wählen Sie sich jeweils einen Text aus dem Literaturapparat des Seminars aus. Ihre Auswahl haben Sie bitte zur zweiten Sitzung abgeschlossen. Umfang des Exzerptes: jeweils 2-3 Seiten. Das Exzerpt dient Ihnen als Diskussionsgrundlage in der Seminarsitzung und als Teil Ihres individuellen Archivs von Studienmaterialien. Das Exzerpt soll folgende Systematik aufweisen: Kopf: Veranstaltung, Titel, Autor*in, bibliographische Angaben zum Text. Sodann: 1. Thema und Problemstellung des Textes; 2. These der Autor*in; 3. Methodisches Vorgehen der Autor*in; 4. Argumentationsgang, d.h. Gliederung des Textes und Darstellung der Argumente. 5. Fazit der Autor*in; 6. Offene oder weiterführende Fragen, bitte auch ihre eigenen. Die Aufgaben sind jeweils bis zum Tag der jeweiligen Veranstaltung (18 Uhr) im Lernraum als pdf Datei einzustellen. Aufgabe Diskussionsimpuls: Hierfür bereiten Sie die Seminarlektüre in Form eines mündlichen Inputs auf. Der Input umfasst max. 15 Minuten. Teamarbeit ist hierbei möglich. Gehen Sie bitte analog der oben dargelegten sechs Arbeitsschritte vor. Bereiten Sie eine möglichst knackige These vor.
Liebe Studierende,
Uns erwartet ein Semester ohne direkte Kontakte und ohne die Interaktion im Seminarraum. Das ist nicht erbaulich. Es wird auf uns alle ankommen, dass wir dennoch eine interessante Veranstaltung hinbekommen – ich werde mich dafür einsetzen, dass ich Ihre Neugierde auf das in unserem Se verhandelte Problem zu wecken. Das werden wir im Rahmen von Online Lehre hinkriegen müssen. Es ist dabei wichtig, dass die Lehrveranstaltung dennoch ein geschützter Raum bleibt, in dem Fehler gemacht werden können und – soweit möglich – das offene Gespräch gepflegt wird. Daher sollten weder Audio- noch Videoaufnahmen über den Kreis der Teilnehmerinnen und Teilnehmer hinaus weitergereicht werden; das ist auch urheberrechtlich geboten.
Als Lehrformat wird die präsente Online-Lehre dominieren. Außerdem möchte ich Sie um eine Netiquette bitten: Pflegen Sie auch im digitalen Raum einen wertschätzenden Umgang, vielleicht sogar einen Tick höflicher als normalerweise. Zugleich erwarte ich von Ihnen, dass Sie sich aktiv an unseren Seminargesprächen beteiligen, die Texte lesen und die Diskussionsfragen für Ihre selbständige Erarbeitung des Lehrstoffes nutzen. Für Rückfragen stehe ich Ihnen per Email zur Verfügung.
Ich wünsche uns allen trotz der Umstände ein anregendes und interessantes Semester! ----
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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30-M26 Fachmodul Geschlechterforschung und Geschlechterverhältnisse | Einführung (Seminar 1) | Studienleistung
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Studieninformation |
Vertiefung (Seminar 2) | Studienleistung
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Studieninformation | |
- | benotete Prüfungsleistung | Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Geschlechterforschung in der Lehre |
Zu dieser Veranstaltung existiert ein Lernraum im E-Learning System. Lehrende können dort Materialien zu dieser Lehrveranstaltung bereitstellen: