230199 Universitätsorchester (S) (SoSe 2018)

Inhalt, Kommentar

Ludwig van Beethoven: Sinfonie Nr. 3 Es-Dur („Eroica“)
Michael Hoyer: Orchesterlieder nach Georg Trakl

Kein Komponist verkörpert mehr den Begriff der musikalischen Klassik wie Ludwig van Beethoven. Wo Haydn sich noch auf dem Weg dorthin zu befinden und Mozart, um die Ausformung stilistischer Normen wenig bekümmert, allein seinem musikalischen Gutdünken zu folgen scheint, setzt Beethoven die Maßstäbe. Seine Klaviersonaten, Streichquartette, Sinfonien scheinen in Stein gemeißelte Denkmäler, der Nachwelt zur Bewunderung und vor allem zur Nachahmung aufgegeben. Nicht anders wurde er auch von seinen kompositorischen Nachfahren verstanden, die, von Mendelssohn über Schumann bis Brahms, sich fort und fort daran abmühten, dem beethovenschen Paradigma zu genügen, übersehend, daß gerade der große Klassiker es war, der das ganze letzte Drittel seines Schaffens hindurch die Maßstäbe zertrümmerte, die er selbst errichtet hatte.

Seine dritte Sinfonie, 1802 entstanden und als op. 55 in die Liste seiner Werke eingereiht, zeigt Beethoven auf dem Scheitel seines Strebens nach einer Versöhnung zwischen Totalität und Einheit, welche es ermöglichen sollte, eine gebändigte und doch unverkürzte Vielgestalt zu einem dennoch einheitlichen Kosmos zu vereinigen. Zu diesem Zweck stellt Beethoven einen der Entwicklung verpflichteten Sonatensatz, einen durch seinen Gefühlsausdruck bestimmten Trauermarsch, einen an der Ironie inspiriertes Scherzo und einen den Wandel des Immergleichen veranschaulichenden Variationensatz zu einem Ganzen zusammen, in welchem auf diese Weise Vernunft, Gefühl, Witz und Spiel gleichsam einen Spiegel der geistigen Welt darstellen.

Nachdem die Uraufführung der Orchesterlieder Michael Hoyers aufgrund von Besetzungsschwierigkeiten im vergangenen Wintersemester nicht zustande kam, wird nun ein neuer Versuch unternommen, diese zugleich zurück- und vorwärtsgewandten Kompositionen zu erarbeiten und dem Publikum zu Gehör zu bringen. Signifikant für Hoyers künstlerische Verortung ist bereits der Rückgriff auf das lyrische Schaffen Georg Trakls, in dem der Vergang als gleichzeitige Quelle von Verzweiflung und Erbauung das zentrale Motiv bildet. Hoyers Orchesterbehandlung ist filigran, sein Satz transparent bis zur Askese, oft ist er auf die Korrespondenz zweier Stimmverläufe reduziert. Ausgangspunkt der kompositorischen Erfindung ist bei Hoyer stets das gesangliche Melos, das, trotz atonaler Schreibweise, einen kantablen Zusammenhang herzustellen versucht.

Lehrende

Termine ( Kalendersicht )

Rhythmus Tag Uhrzeit Format / Ort Zeitraum  

Zeige vergangene Termine >>

Fachzuordnungen

Studiengang/-angebot Gültigkeit Variante Untergliederung Status Sem. LP  
Studieren ab 50    

Keine Konkretisierungen vorhanden
Kein Lernraum vorhanden
registrierte Anzahl: 0
Dies ist die Anzahl der Studierenden, die die Veranstaltung im Stundenplan gespeichert haben. In Klammern die Anzahl der über Gastaccounts angemeldeten Benutzer*innen.
Adresse:
SS2018_230199@ekvv.uni-bielefeld.de
Lehrende, ihre Sekretariate sowie für die Pflege der Veranstaltungsdaten zuständige Personen können über diese Adresse E-Mails an die Veranstaltungsteilnehmer*innen verschicken. WICHTIG: Sie müssen verschickte E-Mails jeweils freischalten. Warten Sie die Freischaltungs-E-Mail ab und folgen Sie den darin enthaltenen Hinweisen.
Falls die Belegnummer mehrfach im Semester verwendet wird können Sie die folgende alternative Verteileradresse nutzen, um die Teilnehmer*innen genau dieser Veranstaltung zu erreichen: VST_118318428@ekvv.uni-bielefeld.de
Reichweite:
Keine Studierenden per E-Mail erreichbar
Hinweise:
Weitere Hinweise zu den E-Mailverteilern
Letzte Änderung Grunddaten/Lehrende:
Dienstag, 14. November 2017 
Letzte Änderung Zeiten:
Dienstag, 14. November 2017 
Letzte Änderung Räume:
Dienstag, 14. November 2017 
Art(en) / SWS
S / 4
Einrichtung
Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft
Fragen oder Korrekturen?
Fragen oder Korrekturwünsche zu dieser Veranstaltung?
Planungshilfen
Terminüberschneidungen für diese Veranstaltung
Link auf diese Veranstaltung
Wenn Sie diese Veranstaltungsseite verlinken wollen, so können Sie einen der folgenden Links verwenden. Verwenden Sie nicht den Link, der Ihnen in Ihrem Webbrowser angezeigt wird!
Der folgende Link verwendet die Veranstaltungs-ID und ist immer eindeutig:
https://ekvv.uni-bielefeld.de/kvv_publ/publ/vd?id=118318428
Seite zum Handy schicken
Klicken Sie hier, um den QR Code zu zeigen
Scannen Sie den QR-Code: QR-Code vergrößern
ID
118318428
Zum Seitenanfang