In diesem Seminar für Fortgeschrittene sollen klassische und aktuelle Modelle der interpersonellen Kommunikation vorgestellt und kritisch diskutiert werden. Kommunikation basiert auf der wechselseitigen Wirkung von symbolisch interpretierbaren Verhaltensweisen der Kommunikationspartner. Dabei soll zunächst ein Grundverständnis von Kommunikation und Konversation erarbeitet werden, das die Bereiche der Sprach-, Symbol- und Zeichentheorie bzw. der Semantik und Pragmatik umfasst. Ausgehend von Krauss und Fussells (1996) sozialpsychologischem Überblick werden wir vier zentrale Zugänge zur interpersonellen Kommunikation (Enkodierung/Dekodierung, Erschließen von Intentionen, Perspektivübernahme, dialogische Kollaboration) besprechen und anhand spezieller Originalarbeiten vertiefen. Zwar liegt eine allgemein akzeptierte Definition von Kommunikation bislang nicht vor; jedoch stimmen zahlreiche Ansätze zumindest darin überein, dass eine wesentliche Voraussetzung für das Vorliegen von Kommunikation darin besteht, dass der Adressat dem Sender eine Mitteilungsabsicht, also einen intentionalen Akt unterstellt, der die Benutzung von Zeichen motiviert. Die Perspektive soll anhand des einflussreichen Aufsatzes von Paul Grice (1975) diskutiert werden. Eine Variante sozialpsychologisch-sprachpragmatischer Ansätze stellt das Konzept des Kommunikationsspiels dar, das Higgins (1981) im Anschluss an Wittgensteins klassische Begriffsbildung entwickelt hat. Bemerkenswerte kognitive Effekte ("Saying-is-Believing") und sozialen Grundlagen (shared reality) des "Mitspielens" in der Kommunikation werden anhand aktueller Forschungsprojekte diskutiert.
Es wird von allen Teilnehmenden aktive Mitarbeit bei der Gestaltung der einzelnen Sitzungen erwartet. Die Übernahme einer Präsentation bzw. Moderation einer Sitzung ist Voraussetzung für die Teilnahme.
Da die Zahl der Teilnehmern/innen auf 20 begrenzt ist, wird ab Anfang April eine Teilnahmeliste im Sekretariat der Arbeitseinheit Sozialpsychologie ausliegen.
Echterhoff, G. & Hirst, W. (2002). Remembering in a social context: A conversational view of the study of memory. In G. Echterhoff & M. Saar (Hrsg.), Kontexte und Kulturen des Erinnerns: Maurice Halbwachs und das Paradigma des kollektiven Gedächtnisses. (S. 75-101). Konstanz: UVK.
Higgins, E. T. (1981). The ?communication game?: Implications for social cognition and persuasion. In E. T. Higgins, C. P. Herman, & M. P. Zanna (Eds.), Social cognition: The Ontario symposium (Vol. 1, pp. 343-392). Hillsdale, NJ: Erlbaum.
Higgins, E. T. (1992). Achieving ?shared reality? in the communication game: A social action that creates meaning. Journal of Language and Social Psychology, 11, 107-131.
Grice, H. P. (1975). Logic and conversation. In P. Cole & J. L. Morgan (Eds.), Syntax and semantics 3: Speech acts (pp. 41-58). San Diego, CA: Academic Press.
Keller, R. (1995). Zeichentheorie: Zu einer Theorie semiotischen Wissens. Tübingen: Francke.
Krauss, R. M., & Fussell, S. R. (1996). Social psychological models of interpersonal communication. In E. T. Higgins & A. W. Kruglanski (Eds.), Social psychology: Handbook of basic principles (pp. 655-701). New York: Guilford.
Weiterführende und zusätzliche Literatur wird zu Beginn der Veranstaltung bekannt gegeben
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum | |
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wöchentlich | Di | 12-14 | unveröffentlicht | 19.04.-19.07.2005 |
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Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Frauenstudien | (Einschreibung bis SoSe 2015) | - | - | - | - | - | |
Pädagogik / Erziehungswissenschaft / Diplom | (Einschreibung bis SoSe 2008) | - | H.P.3 | - | - | - | scheinfähig HS |
Psychologie | - | Nebenfach | H F-05 | - | - | - | scheinfähig für Soziologie - Studierende empfohlen HS |
Psychologie / Diplom | (Einschreibung bis WiSe 06/07) | - | H95 F-05; D89 | - | - | - | nicht scheinfähig HS |
Soziologie / Diplom | (Einschreibung bis SoSe 2005) | - | 2.4.2 | Wahlpflicht | - | - | (DPO 97/98) HS |
Studieren ab 50 | - | - | - | - | - | - |
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