Wie tragen Reiseerzählungen dazu bei, Biographien zu erzeugen? Dieser Frage werden wir im Seminar nachgehen, indem wir zwei Interviewverfahren miteinander kombinieren. Auf der Grundlage von Fotografien/Fotoalben, die Reiseerinnerungen dokumentieren, entwickeln wir biografisch-narrative Interviews, die auf Struktur-Lege-Techniken zurückgreifen. Das narrative Interview wurde in den 1970er Jahren von Fritz Schütze eingeführt und in der qualitativen Biografieforschung zum biografisch-narrativen Interview weiterentwickelt. Struktur-Lege-Techniken sind teilstrukturierte Interviewverfahren, in denen Befragte mit Interviewern grundlegende Orientierungen erarbeiten. Dieses Verfahren wurde während der 1960er Jahre von dem Psychologen George Kelly entwickelt, um beobachten zu können, wie und nach welchen subjektiven Theorien Personen Ihre Welt ordnen.
Wir werden uns zunächst mit Grundlagen und Anwendungen der beiden Methoden beschäftigen, Daten produzieren, diese Daten aufbereiten und uns im letzten Drittel des Seminars mit der Analyse solcher Strukturen beschäftigen, mit der Personen „ihre“ Welt erzählend ordnen.
Küsters, Ivonne (2006): Narrative Interviews. Hagener Studientexte zur Soziologie (1. Aufl.). Wiesbaden: VS.
Fromm, Martin (1995): Repertory-Grid-Methodik. Ein Lehrbuch, Weinheim: DSV.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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30-M10 Vertiefung Methoden II | Empirische Praxis | Studienleistung
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Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Zu dieser Veranstaltung existiert ein Lernraum im E-Learning System. Lehrende können dort Materialien zu dieser Lehrveranstaltung bereitstellen: