In dieser Veranstaltung machen sich Studierende durch aktive Mitwirkung an allen Phasen des Forschungsprozesses mit den Grundlagen experimentellen Arbeitens in der Sozialpsychologie vertraut. Die Planung, Durchführung, Auswertung der Experimente sowie die anschließende Ergebnispräsentation und Anfertigung eines Forschungsberichts erfolgen in Kleingruppen von 4-5 Studierenden. Dabei wird die effektive Zusammenarbeit in Gruppen geübt. Damit vermittelt die Veranstaltung Praxiskompetenzen, welche insbesondere für die Anfertigung von (empirischen) Qualifikationsarbeiten unabdingbar sind.
Die Veranstaltungszeit wird i.d.R. in ein gemeinsames Plenum sowie anschließende Kleingruppensitzungen mit der Veranstaltungsleitung aufgeteilt. Im Plenum werden vornehmlich methodische, themenübergreifende Aspekte vorgestellt und diskutiert, sowie anhand von Übungen vertieft (z.B. das Experiment als Methode, Design von Vortests, Berücksichtigung ethischer Aspekte bei der Durchführung von Experimenten, Datenaufbereitung und -auswertung, Anfertigung eines Berichts). In den Kleingruppen, die sich auch außerhalb der festen Veranstaltungszeiten treffen, befassen sich die Teilnehmenden in enger Absprache mit der Veranstaltungsleitung mit themenbezogener Lektüre (vornehmlich englischsprachige Originalarbeiten) und erarbeiten z.B. Versuchsmaterialien. Der aktuelle Stand und offene Fragen werden in den Kleingruppensitzungen mit der Veranstaltungsleitung besprochen.
Inhaltlich wird es um Folgendes gehen:
Versuche, die Einstellung einer Person zu einem fokalen Objekt (X) zu beeinflussen, erzeugen häufig als "Nebenwirkung" die Änderung von Einstellungen zu verwandten, oder "lateralen", Objekten (Y, Z usw.). Diesen Prozess nennen wir “laterale Einstellungsänderung” (lateral attitude change = LAC). Wir unterscheiden zwei Arten von LAC, nämlich Generalisierung und Verschiebung (Glaser et al., 2015). Generalisierungseffekte zeichnen sich dadurch aus, dass explizite Einstellungsänderung gegenüber X sich auf Y, Z usw. ausbreitet. Verschiebungseffekte liegen dann vor, wenn sich nur die expliziten Einstellungen gegenüber Y, Z usw. ändern, ohne dass sich eine explizite Einstellungsänderung zu X zeigen lässt.
Innerhalb dieses Seminars sollen Postulate des LAC Modells empirisch überprüft werden. Genauer gesagt soll untersucht werden, ob es zu Generalisierungs- bzw. Verschiebungseffekten kommt, wenn eine Quellenperson den Versuchspersonen (Vpn) bestimmte Information über ein Thema X präsentiert. Wann kommt es zu Generalisierung von X auf Y und wann zu Verschiebung (d.h. nur Einstellung zu Y ändert sich)? Variiert werden könnten in diesem Paradigma beispielsweise die Beliebtheit der Quelle der Information, die fokalen und lateralen Themen, welche den Vpn präsentiert werden, oder auch die Korrektheit der präsentierten Information.
Ausschließlich für Studierende im BSc-Studiengang Psycholgie.
Die TeilnehmerInnen sollten die Methodenveranstaltungen des ersten Semesters erfolgreich abgeschlossen haben.
Teilnahmebegrenzung: 15 Studierende
Verbindliche Anmeldung in der ersten Sitzung (= gemeinsame Vorbesprechung aller C.3-Veranstaltungen), Raum und Zeit wird noch bekannt gegeben.
Begründung der Teilnahmebegrenzung: Bei einer maximalen Gruppengröße von 4 Studierenden können im Rahmen der vorgesehenen Betreuungszeiten und aufgrund des hohen apparativen Aufwandes (i.d.R. computergestützte Experimente) maximal 4 Gruppen, d.h. 16 Studierende, in der Veranstaltung betreut werden.
Glaser, T., Dickel, N., Liersch, B., Rees, J., Süssenbach, P., & Bohner, G. (2015). Lateral Attitude Change. Personality and Social Psychology Review, 19, 257-276. doi:10.1177/1088868314546489
Weitere Literatur wird in der ersten Sitzung bekannt gegeben.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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27-C Einführung in empirisch-wissenschaftliches Arbeiten | C.2 Empirisch-experimentelles Projektseminar | benotete Prüfungsleistung
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Studieninformation |
27-C_ver1 Einführung in empirisch-wissenschaftliches Arbeiten | C.2 Empirisch-Experimentelles Projektseminar | benotete Prüfungsleistung
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Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Benotete Einzelleistung mit 6 LP für regelmäßige aktive Teilnahme (d.h. Mitwirkung an der Planung, Durchführung und Analyse einer empirischen Studie) und die Erstellung eines Forschungsberichts und eines Posters. Dieses Projektseminar läuft über 2 Semester und wird im Wintersemester 2017/18 abgeschlossen. Die Teilnahme auch im Wintersemester ist verpflichtend für den Erwerb der Leistungspunkte.
Zu dieser Veranstaltung existiert ein Lernraum im E-Learning System. Lehrende können dort Materialien zu dieser Lehrveranstaltung bereitstellen: