220024 Revolte und Reformjahrzehnt: "1968" und die 1960er Jahre in Westdeutschland (GST+GSH) (WiSe 2008/2009)

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Inhalt, Kommentar

"Nichts an dieser Geschichte lässt sich auf einen Nenner bringen" - so hat erst kürzlich der Historiker und Publizist Gerd Koenen über "1968" geurteilt. Für die Historiographie zu "1968" und den "langen 1960er-Jahren" gilt dies indes nicht. Die Versuche, dem Datum "1968" einen Platz in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland zuzuweisen, erfolgen vielmehr zunehmend auf der Grundlage einer weitreichenden Übereinstimmung. "Entzauberung" lautet hier das Motto. Demnach steht "1968" keineswegs für eine zweite, nunmehr innere Demokratiegründung, nicht für den Beginn einer Fundamentalliberalisierung, sondern für einen Kulminationspunkt bereits in den späten 1950er-Jahren beginnender sozial-kultureller Wandlungen. Nicht die 68er-Revolte habe die Reformen angestoßen und eingeläutet, eher verhalte es sich umgekehrt: Die Revolte sei ohne die ihr vorangehenden Liberalisierungstendenzen und Pluralisierungsprozesse gar nicht zu verstehen.
Im Seminar wollen wir - zumindest in den Grundzügen - sowohl diese neueren Interpretationen kennen lernen als auch davon divergierende Forschungsansätze diskutieren. Da die Veranstaltung auch als "Grundseminar Theorie" fungiert, sollen schließlich die methodisch-theoretischen Grundannahmen der Texte ebenfalls in den Blick genommen werden.

Literaturangaben

Christina von Hodenberg / Detlef Siegfried Hg., Wo "1968" liegt. Reform und Revolte in der Geschichte der Bundesrepublik, Göttingen 2006; Gerd Koenen / Andres Veiel, 1968. Bildspur eines Jahres, Köln o.J. [2008]; Norbert Frei, 1968. Jugendrevolte und globaler Protest, München 2008; Ingrid Gilcher-Holtey, 1968. Eine Zeitreise, Frankfurt/Main 2008; Ulrich Herbert Hg., Wandlungsprozesse in Westdeutschland. Belastung, Integration, Liberalisierung 1945-1980, Göttingen 2. Aufl. 2003; Axel Schildt / Detlef Siegfried / Karl Christian Lammers Hg., Dynamische Zeiten. Die 60er Jahre in den beiden deutschen Gesellschaften, Hamburg 2000; Matthias Frese / Julia Paulus / Karl Teppe Hg., Demokratisierung und gesellschaftlicher Aufbruch. Die 60er Jahre als Wendepunkt der Bundesrepublik, Paderborn 2003; Detlef Siegfried, Time is on my Side. Konsum und Politik in der westdeutschen Jugendkultur der 60er Jahre, Göttingen 2006; Christine von Oertzen, Teilzeitarbeit und die Lust am Zuverdienen. Geschlechterpolitik und gesellschaftlicher Wandel in Westdeutschland 1948-1969, Göttingen 1999; Christina von Hodenberg, Konsens und Krise. Eine Geschichte der westdeutschen Medienöffentlichkeit 1945-1973, Göttingen 2006; Martin Klimke / Joachim Scharloth Hg., 1968. Handbuch zur Kultur- und Mediengeschichte der Studentenbewegung, Stuttgart 2007; Habbo Knoch Hg., Bürgersinn mit Weltgefühl. Politische Moral und solidarischer Protest in den sechziger und siebziger Jahren, Göttingen 2007.

Lehrende

Fachzuordnungen

Studiengang/-angebot Gültigkeit Variante Untergliederung Status Sem. LP  
Geschichtswissenschaft / Bachelor (Einschreibung bis SoSe 2011) Kern- und Nebenfach Modul 2.2; Modul 2.4; Modul 2.8 Wahlpflicht 4 scheinfähig  
Geschichtswissenschaft (Gym/Ge) / Master of Education (Einschreibung bis SoSe 2014) Modul 2.4 Wahlpflicht 4 scheinfähig  

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Adresse:
WS2008_220024@ekvv.uni-bielefeld.de
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Reichweite:
Keine Studierenden per E-Mail erreichbar
Hinweise:
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Letzte Änderung Grunddaten/Lehrende:
Freitag, 11. Dezember 2015 
Letzte Änderung Zeiten:
Donnerstag, 26. September 2013 
Letzte Änderung Räume:
Mittwoch, 27. August 2008 
Art(en) / SWS
GST+GSH / 2
Einrichtung
Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie / Abteilung Geschichtswissenschaft
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8176281