Zur historischen Kriminalitätsforschung sind in den letzten Jahren wichtige Überblicks- und Gesamtdarstellungen erschienen, die sich mit kriminologischen Konzeptionen, den Wandlungen des Verbrechensbegriffs sowie den präventiven und repressiven Bekämpfungsmöglichkeiten der Kriminalität auseinandersetzen. Im Mittelpunkt der Übung stehen vor allem Kriminalitätstheorien, die im Kontext des jeweiligen historischen Bezugssystems analysiert werden sollen. Ausgehend von Namen wie des italienischen Gerichtsmediziners Cesare Lombroso oder des italienischen Juristen Enrico Ferri konzentrieren sich die frühen Ansätze auf die Persönlichkeit des Verbrechers, den man an körperlichen Stigmata erkennen könne, auf Kategorien wie "pathologisch" und "abartig" oder auf Theorien der "Andersartigkeit" als kriminologische Grundannahme. Ziel der Veranstaltung soll sein, zentrale Kriminalitätstheorien vorzustellen und mit ihrer Hilfe die komplexen Wechselbeziehungen zwischen Gesellschaft, Straftat und Täter bzw. Täterin nachzuzeichnen.
Peter Becker, Verderbnis und Entartung. Eine Geschichte der Kriminologie des 19. Jahrhunderts als Diskurs und Praxis, Göttingen 2002; Gerd Schwerhoff, Aktenkundig und gerichtsnotorisch. Einführung in die Historische Kriminalitätsforschung, Tübingen 1999; Karsten Uhl, Das "verbrecherische Weib". Geschlecht, Verbrechen und Strafen im kriminologischen Diskurs 1800-1945, Münster 2003
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Frauenstudien | (Einschreibung bis SoSe 2015) | ||||||
Geschichtswissenschaft / Bachelor | (Einschreibung bis SoSe 2011) | Kern- und Nebenfach | 3.2.1 | Wahlpflicht | 4 | scheinfähig | |
Geschichtswissenschaft (Gym/Ge) / Master of Education | (Einschreibung bis SoSe 2014) | 3.2.1 | Wahlpflicht | 4 | scheinfähig |