Als kohärentes Feld ist die Philosophie der Biologie eine relative junge Disziplin, die sich v.a. in der zweiten Hälfte des 20. Jhdts. stark entwickelt hat, auch wenn sich bereits Aristoteles oder auch Kant mit biologischen Fragen beschäftigt haben. Der Darwinismus (und später auch die Genetik) waren bei der Entwicklung der Philosophie der Biologie zu einem eigenständigen Teilgebiet in der Philosophie treibende Kräfte. Nach einer Einführung in die Geschichte der Philosophie der Biologie in der ersten Stunde werden wir uns in der zweiten Stunde Ausschnitten aus Darwins Origin of Species (1859) und John Deweys klassischer Thematisierung der Bedeutung des Darwinismus für die Philosophie (1910) zuwenden. Daran schließen sich dann weitere, inzwischen als ‚klassisch’ geltende Texte an, die jeweils ein Rahmenthema der Philosophie der Biologie herausgreifen und bis in die 1980er reichen: Fitness und das Tautologieproblem, Angeborenheit, Artbegriff, Funktionsbegriff, Reduktion und Genetik. Die Lektüre dieser Texte bildet den ersten Teil des Seminars. Da alle diese fünf Rahmenthemen auch heute noch diskutiert werden und die Seminarteilnehmer die Fähigkeit erwerben sollen, kritisch und systematisch mit solchen klassischen Texten umgehen zu können, besteht der zweite Teil des Seminars aus einem Rechercheblock: Explorativ sollen die Seminarteilnehmer lernen, weitere Texte zu einem Rahmenthema mit Hilfe professioneller Datenbanken finden und selektieren zu können. Auf diese Weise soll den Studierenden ein forschender Zugang zu einem bestehenden philosophischen Diskurs näher gebracht werden. Sie sollen dabei lernen, sich einen solchen Diskurs selbständig zu erschließen und einzelne, im Diskurs virulente Fragestellungen zu identifizieren. Die Ergebnisse der Recherchen werden im dritten Teil des Seminars, dem Reflexionsteil, präsentiert und diskutiert. Auf dieser Grundlage wird dann jeweils gemeinsam ein weiterer Text pro Rahmenthema aus der gefundenen Literatur ausgewählt. Diese fünf Texte werden dann wiederum im vierten Teil des Seminars (Vertiefungsblock) gemeinsam gelesen und diskutiert.
Bachelor Einschreibung bis SS 11: Abschluss des ersten Studienjahres.
Vorbereitungslektüre für die erste Stunde:
Griffiths, Paul, "Philosophy of Biology", The Stanford Encyclopedia of Philosophy (Summer 2011 Edition), Edward N. Zalta (ed.), URL = <http://plato.stanford.edu/archives/sum2011/entries/biology-philosophy/>. (Verpflichtende Vorbereitungslektüre)
Grene, M. & D. J. Depew 2004. The philosophy of biology: An episodic history. Cambridge: Cambridge University Press. (Hintergrundlektüre)
Weitere Texte:
Die Texte für die fünf Rahmenthemen (Reader) und weitere Literaturhinweise werden in der ersten Stunde zur Verfügung gestellt.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum | |
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wöchentlich | Mo | 14-16 | T8-200 | 10.10.2011-03.02.2012 | |
einmalig | Mo | 14-16 | V0-133 | 28.11.2011 | PC-Arbeitsplätze |
einmalig | Mo | 14-16 | V0-133 | 05.12.2011 | PC-Arbeitsplätze |
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Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Frauenstudien | (Einschreibung bis SoSe 2015) | ||||||
History, Philosophy and Sociology of Science / Master | (Einschreibung bis SoSe 2014) | Hauptmodul 2 | Wahlpflicht | 2 | zusätzlich 4 LP für eine benotete Einzelleistung, 2 LP für eine unbenotete Einzelleistung HS HS | ||
Philosophie / Bachelor | (Einschreibung bis SoSe 2011) | Kern- und Nebenfach | N6 HM TP WT; N8 HM SB BIO; N7 HM GP GP | 2 | |||
Philosophie (Gym/Ge als zweites U-Fach) / Master of Education | (Einschreibung bis SoSe 2014) | N6 HM TP WT; N8 HM SB BIO; N7 HM GP GP | 2 | ||||
Philosophie (Gym/Ge fortgesetzt) / Master of Education | (Einschreibung bis SoSe 2014) | N6 HM TP WT; N8 HM SB BIO; N7 HM GP GP | 2 |
Voraussetzung für die Vergabe von 2 Leistungspunkten (Bachelor Einschreibung bis SoSe 11 und Master of Education) ist die regelmäßige und aktive Teilnahme sowie das Erbringen des schriftlichen oder mündlichen Beitrags im Umfang von maximal 1200 Wörtern für das Modulportfolio, auf dem die unbenotete Moduleinzelleistung beruht. Die Anforderungen für den Modulportfolio-Beitrag werden zu Veranstaltungsbeginn bekannt gegeben.