Sexuell sein zu können, ist Menschen nicht einfach schon über ihre Biologie mitgegeben, sondern muss individuell und interaktiv entwickelt und angeeignet werden. Menschen entwickeln sich in lebenslangen Sozialisationsprozessen zu sexuell empfindenden und handelnden Personen. Diese Prozesse unterliegen einer spezifischen Geschichtsgebundenheit und entfalten ihre Bedeutung in kulturell variablen Kontexten. Sie beziehen sich auf ein gesellschaftlich gesteuertes und reguliertes System von erlaubten und verbotenen Erlebens- und Verhaltensweisen, die ein soziales Konstrukt umschreiben, das 'Sexualität' genannt wird. Im Seminar sollen Kategorien, Definitionen und Rahmenbedingungen zur Bestimmung von Sexualität aus historischer, kulturanthropologischer, soziologischer, sexualwissenschaftlicher, feministischer und queerer Sicht erläutert werden und auf spezifische Konstruktionen der Geschlechterdifferenz - wie sie typisch für moderne Gesellschaften sind - bezogen werden.
Studierende sollen zunächst zentrale Grundkenntnisse im interdisziplinären Feld sexualwissenschaftlicher Forschung vermittelt werden und dabei auch Anregungen für eigene Reflektionsprozesse erhalten. Darüber hinaus werden Schlüsselkompetenzen wissenschaftlicher Textanalyse ebenso wie Techniken der Wissensaufbereitung- und Vermittlung sowie Grundkenntnisse wissenschaftlichen Schreibens eingeübt.
Die Lehr- und Lernmethoden sind vielfältig. Sie reichen von Kleingruppenarbeit, Gruppendiskussionen, Textarbeit, längeren und kürzeren Referaten sowie strukturierenden und überblicksartigen Lehrendenvorträgen.
Scheinvoraussetzungen: Aktive Teilnahme: Übernahme eines Referates und aktive Beteiligung während des gesamten Semesters. Einzelleistungen: Übernahme eines Referates und Anfertigen einer Hausarbeit (max. 15 Seiten) oder einer anderen größeren schriftlichen Arbeit, die bis Ende des Semesters abgegeben werden muss.
Keine Vorkenntnisse, aber Anwesenheit bei der Vorbesprechung, regelmäßige Teilnahme und Bereitschaft zur Übernahme von Kurzreferaten.
Dunde, Sigfried R. (Hg.) (2002): Handbuch Sexualität. Weinheim; Schmerl, Christiane/Soine, Stefanie/Stein-Hilbers, Marlene/Wrede, Birgitta (Hg.) (2000): Sexuelle Szenen. Inszenierungen von Geschlecht und Sexualität in modernen Gesellschaften. Opladen; Heidel, Ulf/Micheler, Stefan/Tuider Elisabeth (Hg.) (2001): Jenseits der Geschlechtergrenzen. Sexualitäten, Identitäten und Körper in Perspektiven von Queer Studies. Hamburg; Lautmann, Rüdiger (2002): Soziologie der Sexualität. Erotischer Körper, intimes Handeln und Sexualkultur. Weinheim und München; Sigusch, Volkmar (2008): Geschichte der Sexualwissenschaft. Frankfurt am Main/New York.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Erziehungswissenschaft GHR / Master of Education | (Einschreibung bis SoSe 2011) | MA.3.1.2 | 3 | aktive Teilnahme | |||
Erziehungswissenschaft GymGe / Master of Education | (Einschreibung bis SoSe 2011) | MG.3.1.2 | 3 | aktive Teilnahme | |||
Erziehungswissenschaft (Kernfach) / Bachelor | (Einschreibung bis SoSe 2011) | Kernfach | BE 8.1 | 3 | |||
Erziehungswissenschaft (Nebenfach) / Bachelor | (Einschreibung bis SoSe 2011) | Nebenfach | M.3.1.2 | 3 | aktive Teilnahme | ||
Frauenstudien | (Einschreibung bis SoSe 2015) | ||||||
Gender Studies / Master | (Einschreibung bis SoSe 2013) | Hauptmodul 1; Hauptmodul 1.2; Hauptmodul 3; Hauptmodul 3.1 | 3 | (bei Einzelleistung 3 LP zusätzlich) | |||
Pädagogik / Erziehungswissenschaft / Diplom | (Einschreibung bis SoSe 2008) | G.2.2 | |||||
Studieren ab 50 |
Aktive Teilnahme: Übernahme eines Referates und aktive Beteiligung während des gesamten Semesters.
Einzelleistungen: Übernahme eines Referates und Anfertigen einer Arbeit (max. 15 Seiten) oder einer anderen größeren schriftlichen Arbeit, die bis Ende des Semesters abgegeben und mit mir besprochen werden muss.