360004 Hosea - Prophetie im Schatten der Großmächte (V) (SoSe 2011)

Die Vorlesung ist eine Einführung in die Prophetie. Sie wird einen Überblick zur Entwicklung der Prophetie auf dem Hintergrund der Sozial- und Religionsgeschichte in Israel und Juda im 8.Jh. v.Chr. bieten. Im Mittelpunkt steht einer der beiden ältesten Schriftpropheten: Hosea. Sein Wirken fand statt auf dem Hintergrund der assyrischen Bedrohung der beiden Staaten Israel und Juda sowie des drohenden Unterganges des Staates Israel. Das Auftreten des assyrischen Weltreiches und sein gewaltsam durchgesetzter Anspruch auf die Oberherrschaft über Syrien und Palästina führte in der Region zu massiven sozioökonomischen, kulturellen und religiösen Verwerfungen. Der Kontakt mit der assyrischen Kultur bedrohte die einheimischen Kulturen und beeinflußte die nationalen Kulte. Das erfolgreiche Vordringen Assurs stellte den israelitischen Glauben an den Nationalgott JHWH in Frage. Hosea versuchte – wie auch seine Zeitgenossen Amos, Micha und Jesaja - dieser Herausforderung des israelitischen JHWH-Glaubens entgegenzutreten.
Eingangs wird der Zeitraum seiner Wirksamkeit, das sogenannte assyrische Zeitalter, skizziert. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei der Religions- und Kultgeschichte Assyriens wie Israels und Judas. Darauf folgen Überlegungen zu Gemeinsamkeiten und Besonderheiten prophetischer Auftritte und prophetischer Reden. Im Mittelpunkt der Vorlesung steht dann die Auslegung von Hoseatexten.

Teilnahmevoraussetzungen, notwendige Vorkenntnisse

Vorbereitung: Lektüre des biblischen Bücher Hosea, Amos und Micha unter Zuhilfenahme einer Bibelkunde.

Literaturangaben

Zur Anschaffung empfohlen: Zürcher Bibel 2007