250260 Bildung in der Leistungsgesellschaft (S) (SoSe 2023)

Kurzkommentar

M.A. EW: Diese Veranstaltung darf nicht vorstudiert werden!

Inhalt, Kommentar

Die Vorstellung, dass allein Leistung und Anstrengung – und nicht etwa ererbte Titel und Privilegien – über die sozialen Lebenschancen von Menschen entscheiden, ist – mit Marx (1859/1974) gesprochen – ein Teil des ideologischen Überbaus heutiger bürgerlicher Gesellschaften.

Deren meritokratische Herrschaftsform ist am Leistungsprinzip orientiert, das unter der Annahme gleicher Startchancen aller einen gerechten Wettbewerb um Bildungstitel, Einkommen und Status bestimmt (Young, 1962). Das Bildungssystem erfüllt dabei die Funktion, Anstrengungsbereitschaft zu sanktionieren, Leistungen zu zertifizieren und die gesellschaftliche Verteilung von Berufschancen, sozialen Positionen und begehrten, aber knappen Gütern zu regulieren.
Bildung ist zum zentralen Medium des sozialen Aufstiegs und der Statussicherung in marktorientierten Gesellschaften avanciert. In der Folge gleicht das Streben nach mehr höheren und prestigeträchtigen Bildungszertifikaten einem nunmehr globalisierten Wettrüsten (Halliday, 2016). Doch an nur wenigen Orten wie Südkorea und Singapur läuft der Leistungswettbewerb tatsächlich weitgehend meritokratisch und leistungsorientiert ab, ohne dass soziale Voraussetzungen von Schülerinnen und Schülern den Wettbewerb verzerrten. Zugleich legitimiert der meritokratische Statuserwerb gesellschaftliche Ungleichheiten ebenso wie er diese hervorbringt (Hadjar, 2015). Macht und Status erscheinen in einer so organisierten Leistungsgesellschaft wohlverdient. Wer scheitert, landet zurecht im gesellschaftlichen Abseits. Damit werden auch gerechtigkeitstheoretische Fragen aufgeworfen.

Im Seminar wird erstens die Idee der Meritokratie als Ordnungsprinzip bürgerlicher Gesellschaften theoretisch reflektiert und diskutiert. Zweitens beleuchten wir die Rolle der Bildung in der Leistungsgesellschaft und fragen aus bildungstheoretischer Sicht nach der Funktionalisierung von Bildung und ihrer Verknüpfung mit Anstrengungsbereitschaft und Leistungsfähigkeit (Heinrich, 2010; Stojanov, 2015). Drittens wird im Seminar erörtert, inwieweit das meritokratische Prinzip im deutschen Bildungssystem verwirklicht ist und wie sich Schüler*innen und Eltern leistungsorientiertes Denken zu eigen machen. Damit eng verknüpft ist die Frage, welche intendierten und nicht intendierten Folgen das Gewinnen und Verlieren für Selbst- und Weltbild der beteiligten Akteure im Bildungswettbewerb zeitigt.

Teilnahmevoraussetzungen, notwendige Vorkenntnisse

Master of Arts: Voraussetzung ist die Einschreibung im Master of Arts Erziehungswissenschaft im SoSe23

Lehrende

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Fachzuordnungen

Modul Veranstaltung Leistungen  
25-ME1 Allgemeine Grundlagen E1: (Wissenschafts)theoretische und historische Grundlagen der Erziehungswissenschaft Studienleistung
unbenotete Prüfungsleistung
benotete Prüfungsleistung
Studieninformation

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Keine Konkretisierungen vorhanden

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Anzahl der Archiveinträge: 4
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Letzte Änderung Grunddaten/Lehrende:
Montag, 3. April 2023 
Letzte Änderung Zeiten:
Mittwoch, 15. Februar 2023 
Letzte Änderung Räume:
Mittwoch, 15. Februar 2023 
Art(en) / SWS
S / 2
Einrichtung
Fakultät für Erziehungswissenschaft
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392920907