Bilder sind in unserer Welt allgegenwärtig. Global zirkulierende digitale Bilder verstärken seit dem ausgehenden 20. Jahrhundert die Empfindung, in einem visuellen Zeitalter zu leben, in dem Wahrnehmung, Wissen und Weltdeutungen zunehmend durch Bilder und visuelle Medien geprägt werden. Der diagnostizierten ‚Macht der Bilder’ korrespondiert seit den 1990er Jahren ein „iconic turn“ (Boehm) bzw. „pictorial turn“ (Mitchell) in den Geistes- und Sozialwissenschaften. Dabei sind es durchaus kritische Impulse – mit visuellen Normierungen kompetent umzugehen und umgekehrt das Eigensinnige, das Störpotenzial von Bildern zu erkennen –, die das Interesse der historischen Kultur- und Gesellschaftswissenschaften an Bildern und dem ihnen eigenen Zusammenspiel ästhetischer, politisch-sozialer, kultureller und somit auch historischer Faktoren leiten.
Im Seminar wird ein Überblick bildwissenschaftlicher Ansätze aus verschiedenen Disziplinen und theoretisch-methodischen Blickwinkeln erarbeitet (Kunstgeschichte, Kulturwissenschaften und visual culture studies, Geschichtswissenschaft). Daneben werden Bildphänomene der neueren Geschichte studiert (Revolutionsikonographie, politische Bilder, Geschichtsbilder und Erinnerungskultur).
Einführend:
G. Paul (Hg.), Visual History. Ein Studienbuch, Göttingen 2006.
W. J. T. Mitchell, Der Pictorial Turn, in: Christian Kravagna (Hg.), Privileg Blick. Kritik der visuellen Kultur, Berlin 1997, S. 15-40
M. Schulz, Ordnungen der Bilder. Eine Einführung in die Bildwissenschaft, München 2005.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Geschichtswissenschaft / Bachelor | (Einschreibung bis SoSe 2011) | Kern- und Nebenfach | Modul 2.2; Modul 2.4; Modul 2.8 | Wahlpflicht | 4 | scheinfähig | |
Geschichtswissenschaft (Gym/Ge) / Master of Education | (Einschreibung bis SoSe 2014) | Modul 2.4 | Wahlpflicht | 4 | scheinfähig |
Regelmäßige, aktive Teilnahme, Referat, mündliche Prüfung.