Die Studiengruppe Bildlichkeit versteht sich als Diskussionsforum für Fragen der Bildlichkeit und Visualität in der Geschichte. Ihr Interesse ist epochenübergreifend und schließt an kultur- und sozialwissenschaftliche Nachbardisziplinen an (Soziologie, Kunstgeschichte, Literaturwissenschaft, Wissenschaftsforschung).
Die Studiengruppe führt fortgeschrittene Masterstudierende, Promovierende und weitere interessierte WissenschaftlerInnen zusammen. Auf dem Programm stehen wechselweise Lektüresitzungen (zu aktuellen oder klassischen Texten der Bildtheorie oder zu empirischen Studien) und Vorträge über laufende Studienarbeiten und Forschungsprojekte zum Thema Bildlichkeit/Visualität.
Das Programm im Sommersemester 2012 soll der Annäherung an den oder die „Körper der Bilder“ dienen. In der jüngeren kulturwissenschaftlichen Forschung lässt sich ein verstärktes Interesse an der ästhetischen Eigenart von Bildern und visuellen Artefakten beobachten. Diese neue Sensibilität für bildliche Phänomene und Fragen der Sichtbarkeit verdankt sich nicht zuletzt der Kritik, die die angloamerikanischen visual culture studies sowie die aktuellen deutschsprachigen Forschungen zum Bild an einem sprachzentrierten, textorientierten Repräsentationsbegriff geübt haben. Eine Möglichkeit, jenseits der Dichotomie von Repräsentation und Ästhetik weiterzudenken, ist die Beschäftigung mit den körperlichen Dimensionen des Bildlichen. Dazu soll die Studiengruppe in diesem Semester Gelegenheit bieten. Dabei wird materiellen Aspekten des Bildes, den verschiedenen Wahrnehmungsformen und -mustern sowie den Affekten, die Bilder evozieren, besondere Aufmerksamkeit zukommen.
Sitzungen vierzehntägig mittwochs 16-18h, R3-148, Beginn 4. April 2012
Hans Belting, Bild-Anthropologie. Entwürfe für eine Bildwissenschaft, München 2001.
Hans Belting, Dietmar Kamper und Martin Schulz (Hg.), Quel Corps? Eine Frage der Repräsentation, München 2002.
Henri Bergson, Materie und Gedächtnis. Eine Abhandlung über die Beziehung zwischen Körper und Geist [frz. Erstausgabe 1896], Hamburg 1991.
André Blume, John M. Krois und Hans-Jörg Rheinberger (Hrsg.), Verkörperungen, Berlin 2012 (im Druck; jetzt bereits als Preprint 416 des MPIWG Berlin erhältlich).
John Michael Krois, Bildkörper und Körperschema. Schriften zur Verkörperungstheorie ikonischer Formen, hg. von Horst Bredekamp und Marion Lauschke, Berlin 2011.
Kristin Marek, Raphaèle Preisinger, Marius Rimmele u.a. (Hg.), Bild und Körper im Mittelalter, 2. Aufl. München 2008.
Maurice Merleau-Ponty, Das Auge und der Geist [frz. Erstausgabe 1961], in: ders., Das Auge und der Geist. Philosophische Essays. hg. von Christian Bermes, Hamburg 2003, S. 275-317.
Jean-Claude Schmitt, Le corps des images. Essais sur la culture visuelle au Moyen Âge, Paris 2002.
Bernhard Waldenfels, Verkörperung im Bild, in: ders., Phänomenologie der Aufmerksamkeit, Frankfurt am Main 2004, S. 205-227.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Bielefeld Graduate School In History And Sociology / Promotion | Optional Course Programme | Can be credited for Stream A. | |||||
Geschichtswissenschaft / Master | (Einschreibung bis SoSe 2012) | Modul 4.5 | Wahlpflicht | 3. 4. | 5.5 | scheinfähig Studierbar als MA-Kolloquium | |
Geschichtswissenschaft / Promotion |