Der Zeitraum der Romantik ist nicht eindeutig zu umfassen und abzugrenzen. Manche Literaturgeschichten lassen die “Epoche” der Romantik schon 1788 beginnen, andere erst 10 Jahre später. Das Ende der Romantik datieren manche auf das Jahr 1835 (3 Jahre nach Goethes Tod) andere betrachten erst das Jahr 1948 als End- und Wendepunkt. Demnach findet die Romantik in etwa zeitgleich zur Weimarer Klassik (1775-1832) und zur Literatur des deutschen Vormärz (1815-1849) statt.
Dieser Zeitraum lässt sich nach verschiedenen Kriterien gliedern: Zeitlich unterscheidet man zwischen der Früh-, Hoch und Spätromantik, inhaltlich nach philospophischen, literatur- und kunstkritischen Bewegungen, regional nach Jenaer, Heidelberger und Dresdner Romantik, gattungstypisch lassen sich drei Hauptgattungen erkennen, aber nicht streng voneinander trennen: Lyrik, historischer/phantastischer Roman sowie Volks- und Kunstmärchen. Diese verschiedenen Elemente verschmelzen zu einer “progressiven Universalpoesie”. Friedrich Schlegel sagt dazu im Athenäums-Fragment 116 : "Die romantische Poesie ist eine progressive Universalpoesie. Ihre Bestimmung ist nicht bloß, alle getrennten Gattungen der Poesie wieder zu vereinigen und die Poesie mit der Philosophie und Rhetorik in Berührung zu setzen. Sie will und soll auch Poesie und Prosa, Genialität und Kritik, Kunstpoesie und Naturpoesie bald mischen, bald verschmelzen, die Poesie lebendig und gesellig und das Leben und die Gesellschaft poetisch machen, den Witz poetisieren und die Formen der Kunst mit gediegnem Bildungsstoff jeder Art anfüllen und sättigen und durch die Schwingungen des Humors beseelen. Sie umfaßt alles, was nur poetisch ist, ....”
In diesem Seminar soll exemplarisch an ausgewählten Werken untersucht werden, wie diese Idee der Universalpoesie in den jeweiligen Texten gestaltet ist. Dabei soll auch der Frage nachgegangen werden, inwiefern die Behauptung zutrifft, die Romantik sei in ihrer Grundtendenz eine Fluchtbewegung aus einer unerträglich gewordenen Realität: Flucht in die Vergangenheit, in die Phantasie, in den Tod.
Bis zu Semesterbeginn sollten folgende Werke gelesen sein:
Achim von Arnim: Isabella von Ägypten
E.T.A. Hoffmann: Lebens-Ansichten des Katers Murr
Ludwig Tieck: Der blonde Eckbert
ders.: Der gestiefelete Kater
Einige Gedichte von Brentano, Eichendorff und Heine(Buch der Lieder)
Einige Märchen aus der Sammlung der Brüder Grimm
Schulz, Gerhard: Romantik: Geschichte und Begriff. München 2008
Kremer, Detlef: Romantik. Stuttgart 2007
Safranski, Rüdiger: Romantik: eine deutsche Affäre. München 2007
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
---|
Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Germanistik / Bachelor | (Einschreibung bis SoSe 2011) | Kern- und Nebenfach | BaGerP2L | 2/5 | |||
Germanistik / Master of Education | (Einschreibung bis SoSe 2014) | BaGerP2L | 2/5 | ||||
Germanistik (GHR) / Master of Education | (Einschreibung bis SoSe 2014) | BaGerP2L | 2/5 | ||||
Studieren ab 50 |
Aktive Teilnahme: Gründliche Vorbereitung der zu lesenden Texte, Orientierung über die jeweiligen Autoren und Zeithintergründe.
Benotete Einzelleistung: Referat mit schriftlicher Gliederung und Zusammenfassung (Handout) oder schriftliche Hausarbeit (ca. 10-15 Seiten)