300130 Ökologische Kommunikation (S) (SoSe 2020)

„Kann die moderne Gesellschaft sich auf ökologische Gefährdungen einstellen?“ Diese von Niklas Luhmann in seinem 1986 veröffentlichten Buch „Ökologische Kommunikation“ formulierte Frage, scheint heute aktueller denn je zu sein. Luhmann beobachtete, dass das Umweltproblem zu einem innergesellschaftlichen Konflikt mit fieberhaften emotionalen Abwehrreaktionen führt. Den seinerzeit an Bedeutung gewinnenden sozialen Umweltbewegungen bescheinigte er eine Theorielosigkeit und damit einhergehend, überzogene Erwartungen an die Veränderbarkeit von Gesellschaft. Das Seminar greift Luhmanns Überlegungen auf und bezieht sie auf aktuelle Diskurse zum Klimawandel und zu dessen Bewältigung. Ziel ist es, ein theoretisches Instrumentarium zu erarbeiten, mit dessen Hilfe sich Fragen nach einem angemessenen gesellschaftlichen Umgang mit ökologischen Selbstgefährdungen aufwerfen und beantworten lassen. Das Seminar richtet sich auch an Studierende, die an einer kompakten Einführung in die Luhmannsche Systemtheorie interessiert sind.

Der Veranstaltungsplan ist ab Ende März über den Lernraum verfügbar.

Literaturangaben

Zur Vorbereitung:

Luhmann, Niklas (1996; zuerst 1985): Kann die moderne Gesellschaft sich auf ökologische Gefährdungen einstellen? In: K.-U. Hellmann, Protest: Systemtheorie und soziale Bewegungen. Frankfurt a.M.: Suhrkamp (46-63).