Das Seminar beschäftigt sich mit einem Grundproblem der Wissenschaften: Inwieweit besteht der wissenschaftliche Erkenntnisprozess nicht nur in einer permanenten Revision und Kritik vorhergegangener Forschungsergebnisse, sondern auch in der Disposition zu einem kritischen, d.h. zu einem unterscheidenden, prüfenden, urteilenden Denken? Insbesondere in den Gender Studies und der Gesellschaftstheorie hat sich diese Frage von Anfang an gestellt: Gibt wissenschaftliche Erkenntnis ein Wissen über Kriterien, Kategorien und Normen an die Hand, das implizit auch zu einer Kritik bestehender Verhältnisse, zu einer ‚kritischen‘ Beurteilung der Wirklichkeit führen kann? Auch die Literaturwissenschaft hat diese Frage häufig zu einem ihrer Grundsatzprobleme erklärt: Lesen wir Romane und Fiktionen nicht auch deshalb, weil sie uns zu einer anderen, auch einer kritischen Wahrnehmung von uns selbst und der uns bekannten Wirklichkeit auffordern?
Das Seminar versucht diesen Fragen in der genauen Lektüre grundlegender Texte zum Thema nachzugehen (z.B. von Immanuel Kant, Virginia Woolf, Max Weber, Adorno/Horkheimer, Michel Foucault, Judith Butler, Gayatri Spivak, Audre Lorde, Teresa de Lauretis u.a.). Zugleich sollen ein bis zwei literarische Texte begleitend gelesen und im Hinblick auf das Seminarthema interpretiert werden.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Geschlechterforschung in der Lehre | |||||||
Studieren ab 50 |
Zu dieser Veranstaltung existiert ein Lernraum im E-Learning System. Lehrende können dort Materialien zu dieser Lehrveranstaltung bereitstellen: