221040 Menschen und Metalle; archäologische Forschungsergebnisse zu den vorrömischen Metallzeiten (auch als Praktikumsbegleitseminar) (K) (SoSe 2003)

Die längste Zeit seiner Geschichte ist der Mensch ohne Metalle ausgekommen, hat seine Werkzeuge, Waffen und Gebrauchsgüter aus Stein und organischen Materialien hergestellt. Diese Zeit hat in Europa etwa 1-2 Mio. Jahre angedauert; erst vor rund 6.000 Jahren kommt ein neuer Werkstoff, das Kupfer, in Gebrauch, anfänglich nur sporadisch, später fast flächendeckend. Vor etwa 4.000 Jahren kommen erste Legierungen, z. B. Zinnbronze, hinzu, während Eisen erst ab 600 v. Chr. hergestellt und genutzt wird. In dem Kurs sollen Fragen der Gewinnung von metallischen Rohstoffen (Bergbau, Aufbreitung der Erze und Verhütung)erörtert werden, dazu technische Probleme bei der Weiterverarbeitung (Guss- und Schmiedetechniken) während der vorrömischen Metallzeiten. Zu fragen wird auch sein, welche Faktoren dazu geführt haben könnten, dass Menschen Metalle herstellen und nutzen und welche Folgen für Gesellschaft und Umwelt aus dieser Nutzung hervorgegangen sind. Schließlich sind Modelle zu entwickeln, wie das Erlernte in die museale und/oder schulische Praxis umgesetzt und integriert werden kann (eine Zusammenarbeit mit dem Freilichtmuseum in Oerlinghausen wird angestrebt)

Literaturangaben

Barbara S. Ottaway, Prähistorische Archäometallurgie, Leidorf 1994; R.F. Tylecote, The Early History of Metallurgy in Europe, London, New York 1987; Karl Otto Henseling, Bronze, Eisen, Stahl. Bedeutung der Metalle in der Geschichte; Lothar Suhling, Aufschließen, Gewinnen, Fördern. Geschichte des Bergbaus; H. Steuer, U. Zimmermann (Hg.), Montan-Archäologie in Europa, Thorbecke 1993; dies. (Hg.), Alter Bergbau in Deutschland, Theiss