300270 Gesellschaftlicher Zusammenhalt und Abwertungsprozesse (LEH) (WiSe 2019/2020)

Inhalt, Kommentar

Die Lehrforschung befasst sich mit Abwertungsprozessen gegenüber unterschiedlichen, gesellschaftlichen Gruppen, die scheinbar oder faktisch von den vermeintlichen gesellschaftlichen Normen und Werten aufgrund ihrer Hautfarbe, ihrer Ethnie, ihres Geschlechts, ihrer religiösen und politischen Orientierungen sowie ihres Lebensstils abweichen.
Diese Überlegung stand im Mittelpunkt des Langzeitprojektes "Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit" (GMF) des Instituts für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (IKG). Seit 2002 wurden jährlich Bevölkerungsumfragen zu Vorurteilen, politischen, sozialen und ökonomischen Einstellungen sowie Diskriminierungsintentionen gegenüber einer Reihe von sozialen Gruppen durchgeführt. Dadurch wurden zugleich mehrere Ziele verbunden: Erstmals wurde über die Anlage des Projektes ermöglicht, Ausmaß und Entwicklung von Vorurteilen in der deutschen Mehrheitsbevölkerung gegenüber verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen über einen Zeitraum von 10 Jahren zu beobachten und untersuchen, bisherige Erklärungsansätze zu prüfen und gegebenenfalls zu modifizieren.

Seit dem Jahre 2006 werden die Mitte-Studien im Zwei-Jahres-Rhythmus der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) durchgeführt. Die Studien werden durch die Friedrich-Ebert-Stiftung beauftragt und herausgegeben.
Zwischen 2006 und 2012 wurden sie in Zusammenarbeit mit einer Arbeitsgruppe an der Universität Leipzig durchgeführt. Seit 2014 werden die Studien gemeinsam mit dem IKG der Universität Bielefeld weitergeführt.
Durch diese Kooperation konnten die Mitte-Studien der FES mit den Informationen und Daten des GMF-Projektes
zusammengeführt und dabei um das Analysemodell der Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit erweitert werden.

Für das Lehrforschungsprojekt stehen alle Fragebögen, Methodenberichte und Datensätze der 10-jährigen GMF-Studie zur Verfügung. Die Teilnehmer(innen) haben Gelegenheit, aus unterschiedlichen Themenfeldern (z.B. soziale Lage, Deprivation, Anomie, Autoritarismus, soziale Dominanzorientierung) die Analysen mit den Daten vorzunehmen und daraus eine Lehrforschungsarbeit anzufertigen. Unterstützt wird die Lehrforschung durch ein Tutorium.

Teilnahmevoraussetzungen, notwendige Vorkenntnisse

Gute Kenntnisse des Statistikprogrammpaketes STATA, Kenntnisse in multivariaten, statistischen Verfahren
(z.B. Faktorenanalyse, Regressionsanalyse). Erwünscht sind auch Kenntnisse im Umgang mit dem R-Paket "lavaan"
(konfirmatorische Faktorenanalyse, Strukturgleichungsmodelle)

Literaturangaben

Heitmeyer, W. (Ed), Deutsche Zustände, Folge 1-10, Frankfurt: Suhrkamp Verlag.

Oliver Decker, Elmar Brähler: Vom Rand zur Mitte – Rechtsextreme Einstellungen und ihre Einflussfaktoren in Deutschland. Friedrich-Ebert-Stiftung, 2006.

Oliver Decker, Katharina Rothe,Marliese Weissmann, Norman Geißler, Elmar Brähler: Ein Blick in die Mitte – Zur Entstehung rechtsextremer und demokratischer Einstellungen in Deutschland. Friedrich-Ebert-Stiftung, Berlin 2008.

Oliver Decker, Elmar Brähler: Bewegung in der Mitte – Rechtsextreme Einstellungen in Deutschland 2008. Friedrich-Ebert-Stiftung, Berlin 2008.

Oliver Decker, Marliese Weißmann, Johannes Kiess, Elmar Brähler: Die Mitte in der Krise – Rechtsextreme Einstellungen in Deutschland 2010. Friedrich-Ebert-Stiftung, Berlin 2010.

Oliver Decker, Johannes Kiess, Elmar Brähler: Die Mitte im Umbruch – Rechtsextreme Einstellungen in Deutschland 2012. Hrsg.: Ralf Melzer für die Friedrich-Ebert-Stiftung. Dietz, Bonn 2012.

Andreas Zick, Anna Klein: Fragile Mitte – Feindselige Zustände. Hrsg.: Ralf Melzer für die Friedrich-Ebert-Stiftung. Dietz, Bonn 2014.

Andreas Zick, Beata Küpper: Wut, Verachtung, Abwertung – Rechtspopulismus in Deutschland. Hrsg.: Rald Melzer, Dietmar Molthagen. Dietz, Bonn 2015.

Andreas Zick, Beate Küpper, Daniela Krause: Gespaltene Mitte – Feindselige Zustände. Hrsg.: Ralf Melzer für die Friedrich-Ebert-Stiftung. Dietz, Bonn 2016.

Andreas Zick, Beate Küpper, Wilhelm Berghan: Verlorene Mitte – Feindselige Zustände. Hrsg.: Franziska Schröter für die Friedrich-Ebert-Stiftung. Dietz, Bonn 2019.

Lehrende

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Fachzuordnungen

Modul Veranstaltung Leistungen  
30-M-Soz-M3_LF1 Lehrforschung in Soziologische Methoden Alternativ zu Seminar 1 und Seminar 2: großes Seminar Studienleistung
Studieninformation
- benotete Prüfungsleistung Studieninformation

Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.


Keine Konkretisierungen vorhanden

Lernraum (E-Learning)

Zu dieser Veranstaltung existiert ein Lernraum im E-Learning System. Lehrende können dort Materialien zu dieser Lehrveranstaltung bereitstellen:

registrierte Anzahl: 9
Dies ist die Anzahl der Studierenden, die die Veranstaltung im Stundenplan gespeichert haben. In Klammern die Anzahl der über Gastaccounts angemeldeten Benutzer*innen.
Adresse:
WS2019_300270@ekvv.uni-bielefeld.de
Lehrende, ihre Sekretariate sowie für die Pflege der Veranstaltungsdaten zuständige Personen können über diese Adresse E-Mails an die Veranstaltungsteilnehmer*innen verschicken. WICHTIG: Sie müssen verschickte E-Mails jeweils freischalten. Warten Sie die Freischaltungs-E-Mail ab und folgen Sie den darin enthaltenen Hinweisen.
Falls die Belegnummer mehrfach im Semester verwendet wird können Sie die folgende alternative Verteileradresse nutzen, um die Teilnehmer*innen genau dieser Veranstaltung zu erreichen: VST_168251970@ekvv.uni-bielefeld.de
Reichweite:
6 Studierende direkt per E-Mail erreichbar
Hinweise:
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E-Mailarchiv
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Letzte Änderung Grunddaten/Lehrende:
Freitag, 30. August 2019 
Letzte Änderung Zeiten:
Mittwoch, 17. Juli 2019 
Letzte Änderung Räume:
Mittwoch, 17. Juli 2019 
Art(en) / SWS
LEH / 4
Einrichtung
Fakultät für Soziologie
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168251970