Die Französische Revolution ist das zentrale historische Ereignis für die deutsche Literatur um 1800. Barg sie für den Großteil der deutschen Intellektuellen anfangs noch die Hoffnung auf politisch-soziale Verwirklichung der aufklärerischen Menschheitsideale, so wendet man sich nach ihrem Umschlag in Terror mehrheitlich entsetzt von ihr ab. An die Stelle der politischen Verwirklichung im hic et nunc treten die Utopie und die Kulturrevolution des Geistes. Das intellektuelle Deutschland erklärt sich zum Verwalter der noch kommenden Revolution. Es ist die Stunde der Kulturkompensation deutscher Größe. In dieser historischen Wiege werden keine geringeren literarischen Marken geboren als Weimarer Klassik, Idealismus und Frühromantik. Hölderlins Werk ist dabei in besonderem Maße nicht nur beeinflusst, sondern geradezu durchdrungen von der französischen Revolution. Im Seminar geht es aber weniger darum, Hölderlins Werk als Niederschlag bestimmter Ereignisse, Topoi und Figuren der französischen Revolution zu entziffern, sondern zu untersuchen, inwiefern die französische Revolution strukturell die Geschichtsphilosophie und Poetik Hölderlins bestimmt hat. Das Seminar möchte untersuchen, inwiefern Hölderlins Werk als (Gegen-)Entwurf zu lesen ist, in dem sich ein durch die Revolution verändertes Geschichts- und Zeitbewusstsein niederschlägt.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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23-GER-PLit3 Autoren, Werke, Diskurse | Veranstaltung 1 (mit Modulprüfung) | Studienleistung
benotete Prüfungsleistung |
Studieninformation |
23-LIT-LitBM1 Basismodul 1: Literatur- und Kulturgeschichte | Literatur im kulturellen Kontext | Studienleistung
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Studieninformation |
- | benotete Prüfungsleistung | Studieninformation | |
23-LIT-LitP7 Deutschsprachige Literatur | Deutschsprachige Literatur: Epochen und Strukturen | Studienleistung
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Studieninformation |
Seminar mit Lektüreschwerpunkt | Studienleistung
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Studieninformation | |
- | benotete Prüfungsleistung | Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.