230479 Zweitsprachaneignung aus soziokultureller und praxistheoretischer Perspektive (S) (WiSe 2021/2022)

In dieser Veranstaltung werden wir uns mit zwei Theorierichtungen der Zweitspracherwerbsforschung beschäftigen, die Sprache und Sprachaneignung als soziale Praxis verstehen. Zum einen soll es auf Basis intensiver Lektüre von Fachliteratur um soziokulturelle Ansätze gehen, die Zweitsprachaneignung als Prozess fortschreitender Partizipation an zielsprachlichen Gemeinschaften, sog. communities of practice, beschreiben. Zum anderen werden wir diese soziokulturelle Sichtweise um eine praxistheoretische erweitern, um uns dem Begriff der sozialen Praktik bzw. Praxis nähern zu können. Hierbei handelt es sich um ein sehr grundlegendes Konzept, denn indem Sprache immer an (alltägliche, berufliche, ...) Praktiken gebunden ist, kann sie auch nicht losgelöst von ihnen, sondern nur über die Teilhabe an ihnen angeeignet werden. Ausgehend von diesen Annahmen wird also nicht nur Sprache selbst, sondern auch die Aneignung einer Sprache als soziale Praxis verstanden.

Das Seminar führt zunächst in grundlegende Begriffe und Konzepte beider Theorien ein und fokussiert je Sitzung ein relevantes Konzept. Den Konzepten werden wir uns über die Lektüre verschiedener theoretischer Texte sowie über die Rezeption einiger in den Theorien verorteter Studien nähern. Die Erkenntnisse der jeweiligen Sitzungen sollen dabei auf Unterrichtskontexte (z.B. im schulischen Bereich) in Deutsch als Zweitsprache übertragen und angewandt werden.

Die Veranstaltung ist als Hybrid-Veranstaltung geplant. Die Sitzungen werden im Wechsel in Präsenz in der Uni (synchron) und im LernraumPlus (asynchron) stattfinden. Die genauen Termine der Präsenzsitzungen entnehmen Sie den Veranstaltungsinformationen. Genaue Informationen werde ich Ihnen darüber hinaus in der ersten Seminarsitzung geben.