220010 Die Krise des 17. Jahrhunderts in gesamteuropäischer Perspektive (S) (WiSe 2012/2013)

Inhalt, Kommentar

Die Debatte um die „crisis of the seventeenth century“ ist nicht neu. Das Schlagwort wurde in den 1950er Jahren von Eric Hobsbawm geprägt und in der Zeitschrift Past & Present breit diskutiert. Während Hobsbawm die Krise v.a. im ökonomischen Bereich ausmachte, sah Trevor-Roper einen grundlegenderen Konflikt zwischen Gesellschaft und Staat. Die Debatten wurden stark von der Auseinandersetzung zwischen marxistischen Klassenkampfthesen und westlicher Historiographie geprägt. Es ging um umfassende Geschichtstheorien, so daß die Historiker ihre Befunde nicht auf einzelne Länder beschränkten, sondern sich für gesamteuropäische Tendenzen interessierten. Tiefgreifende Umwälzungen fanden in den verschiedenen Ländern weitgehend zeitgleich statt: der Dreißigjährige Krieg im Reich, der englischer Bürgerkrieg, Aufstände und Unabhängigkeitsbewegungen gegen die spanische Herrschaft (in Katalonien, Portugal, den Niederlande, Italien), die französische Fronde, die Kosakenrevolte unter der Führung von Bogdan Chmel’nyc’kyi in der Ukraine, die Städterevolten in Rußland. Diese Parallelität hat die Historiker dazu veranlaßt, nach gemeinsamen strukturellen Ursachen zu suchen. Dabei wurden auch klimatische Veränderungen (kleine Eiszeit, Mißernten, usw.) berücksichtigt, was noch einmal zu einer Erweiterung des Blickfeldes geführt hat. Indem die Krisensymptome für die Neue Welt und Asien mit einbezogen wurden, war schnell von einer globalen Krise die Rede. Im Kurs werden wir uns sowohl die von der Geschichtsschreibung angebotenen Erklärungsansätze, als auch die ideologische Rahmung der Debatte näher anschauen.

Literaturangaben

Wayne Te Brake: Shaping history. Ordinary people in European politics, 1500 - 1700. Berkeley; Los Angeles: University of California Press 1998.
Geoffrey Parker, Lesley M. Smith (Hg.): The general crisis of the seventeenth century. 2nd ed. London 1997.
Winfried Schulze (Hg.): Europäische Bauernrevolten der frühen Neuzeit.
1. Aufl. Frankfurt/Main 1982.

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22-B4-LFS-Ha Geschichte 1: Hauptmodul Geschichte der römischen und der romanischen Welt (für Studierende mit Kernfach Geschichte) Seminar benotete Prüfungsleistung
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Europa Intensiv - - Vertiefungsveranstaltungen Wahlpflicht - 2 aktive Teilnahme  
Geschichtswissenschaft / Bachelor (Einschreibung bis SoSe 2011) Kern- und Nebenfach 3.1.5 Wahlpflicht - 8 scheinfähig  
Geschichtswissenschaft (Gym/Ge) / Master of Education (Einschreibung bis SoSe 2014) - 3.1.5 Wahlpflicht - 8 scheinfähig  
Romanische Kulturen: Sprache, Literatur, Geschichte / Bachelor (Einschreibung bis SoSe 2011) Nebenfach BaRKF4b; BaRK5f - - -  

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Letzte Änderung Grunddaten/Lehrende:
Freitag, 11. Dezember 2015 
Letzte Änderung Zeiten:
Freitag, 6. Juli 2012 
Letzte Änderung Räume:
Freitag, 6. Juli 2012 
Art(en) / SWS
Seminar (S) / 2
Einrichtung
Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie / Abteilung Geschichtswissenschaft
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