Für die Unterstützung von Schülerinnen und Schülern mit dem sonderpädagogischen Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung gibt es eine teils unübersichtliche Anzahl unterschiedlichster Förderansätze (vgl. z.B. Vrban & Hartke 2013; Goetze 2010; Methner, Popp & Seebach 2017) die darin oft mit widersprüchlichen Grundannahmen operieren. Dies ist im wesentlichen der Tatsache geschuldet, dass die Sonderpädagogik im Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung ihre Theorien und Handlungsmodelle aus Nachbardisziplinen, vor allem der Psychologie, entlehnt, sodass man ihr selbst daraus ein Theoriedefizit (vgl. Schlee 2010) unterstellen kann. Um an dieser Stelle die im Seminar konkret zu bearbeitenden Ansätze und Konzepte analytisch einordnen zu können, erfolgt in einem ersten Schritt die kritische Auseinandersetzung mit zentralen Bezugstheorien und Erklärungsmodellen für diesen Förderschwerpunkt.
Daran anknüpfend wird es darum gehen, konkrete Förderansätze und pädagogische Handlungsmöglichkeiten in kritischer Auseinandersetzung zu deren theoretischen Grundannahmen und weitergehenden Implikationen für die Praxis zu erarbeiten. Dabei reicht hier die Spanne von stark verhaltensmodifikatorischen Strategien über psychodynamisch-orientierte Methoden der Gesprächsführung bis hin zu erlebnispädagogischen oder ästhetischen Konzepten. Neben dieser Systematisierung entlang ihrer Bezugstheorie lassen sich die unterschiedlichen Förderansätze gemäß ihres Anspruches eher dem Bereich der Prävention, z.B. verschiedene Sozialtrainings, Strategien des Classroom-Managemens oder aktiver Beziehungsarbeit, oder spezifischer Intervention, z.B. Methoden der konfrontativen Pädagogik, Arbeit mit Verhaltensverträgen, oder auch Konfliktgespräche, zuordnen. Ausgehend von dieser zweifachen Systematisierung erfolgt im Seminar eine Auseinandersetzung mit diesen übergeordneten Ansätzen und Konzeption wie auch den daraus abgeleiteten konkreten Methoden, mit dem Ziel, einerseits ein mögliches Handlungsrepertoire für die pädagogische Arbeit in herausfordernden schulischen Erziehungssituationen zu erhalten. Gleichzeitig wird es im Spannungsfeld von Wirksamkeitsfragen und Menschenbild auch darum gehen eigene Haltungen, als Basis für einen gelingenden Umgang mit "schwierigen" Schülerinnen und Schüler reflexiv fortzuentwickeln.
In der ersten Sitzung des Seminar erhalten Sie ausführliche Hinweise zu grundlegender und weiterführender Literatur zur Seminarthematik.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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25-ISP7 Förderung im Schwerpunkt Emotionale und Soziale Entwicklung | E1: Methoden der individuellen Förderung | Studienleistung
benotete Prüfungsleistung |
Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Neben der regelmäßigen, aktiven Teilnahme in den unterschiedlichen Arbeitsformen des Seminars, sind für die Studienleistung folgende Elemente nachweislich zu erbringen:
1. Erstellung eines Handouts zu einer pädagogischen Methode bzw. Handlungsstrategie im Umgang mit herausfordernden Handlungen als Beitrag zu einem seminarinternen Methodenpool
2. Erarbeitung einer Seminarpräsentation in der Gruppe zu einem Trainings- bzw. Förderprogramm in Kontext sozial-emotionaler Kompetenzen bei Kinder und Jugendlichen
Zu dieser Veranstaltung existiert ein Lernraum im E-Learning System. Lehrende können dort Materialien zu dieser Lehrveranstaltung bereitstellen: